Straubinger: Keine Kursänderung in der Rentenpolitik
Berlin (ots)
Zu dem heute vom stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, geforderten Ersatz der Altersteilzeit durch Einführung einer Rente ab 60 erklärt der sozialpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Max Straubinger:
Die FDP schlägt vor, die Altersteilzeitregelung, die am Jahresende ausläuft, durch eine Rente ab 60 zu ersetzen. Es soll danach künftig jeder bis zum 67. Lebensjahr freiwillig arbeiten können; es soll aber jeder auch schon mit 60 in Rente gehen können. Das hört sich zunächst gut an, ist aber typisch FDP: Ein Modell für Bestverdienende! Es wären bei einem Ren¬teneintritt mit 60 nämlich bis zu 25,2 % Rentenabschlag in Kauf zu nehmen.
Wenn 2010 die Rente ab 60 gelten würde, könnten schlagartig bis zu knapp 1 Million Menschen zusätzlich in Rente gehen. Dies würde unmittelbar zusätzliche Vorfinanzierungskosten in Milliardenhöhe und eine deutliche Beitragssatzerhöhung von bis zu einem Prozentpunkt nach sich ziehen. Das wirklich Schlimme daran wäre: Dies würde krisenverschärfend wirken; erfreuliche Entwicklungen würden zurückgedreht.
Gewerkschaften, Arbeitgeber und viele andere haben nämlich dafür gesorgt, dass bessere Arbeitsbedingungen für die ältere Generation in den Betrieben organisiert werden. Die Teilnahme älterer Menschen am Erwerbsleben ist gestiegen, und zwar insbesondere seit dem Jahr 2005. Dies ist ein Zeichen gesamtgesellschaftlicher Verantwortung.
Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften müssen weiter alles dafür tun, dass wir auf diesem Weg vorankommen. Im Koalitionsvertrag ist jedenfalls keine Kursänderung in der Rentenpolitik vereinbart.
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