Lehmer: Vorschläge zur EU-Agrarpolitik genau prüfen
Berlin (ots)
Der Ausschuss des Bundestages für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat heute die EU-Agrarpolitik nach 2013 diskutiert. Dazu erklärt der agrarpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Max Lehmer:
"Die Vorschläge der Europäischen Kommission zur Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 werden wir uns genau ansehen und die Folgen für die praktische Landwirtschaft prüfen. Wir werden die Beratungen in Brüssel weiter kritisch und konstruktiv begleiten. Auch wir wollen die Zwei-Säulen-Struktur der Gemeinsamen Agrarpolitik beibehalten. Zentrale Anliegen der CSU-Landesgruppe sind in den Vorschlägen jedoch nicht berücksichtigt:
- Wir wollen die Bürokratie in der Agrarpolitik eindämmen. Die aktuellen Vorschläge lassen jedoch eine Ausuferung der Bürokratie befürchten. Sogar die Kommission selbst geht davon aus, dass allein die europäischen Vorgaben im Ratsrecht den Bürokratieaufwand um 18 Prozent steigern.
- In Deutschland sind die Umweltmaßnahmen bereits auf hohem Niveau. Weitere Anforderungen zu Umweltleistungen ("Greening") in der Ersten Säule lehnen wir ab. Es darf nicht zu Nachteilen für unsere Landwirte führen, dass wir hier gegenüber anderen Mitgliedstaaten in Vorleistung gegangen sind.
- Das geltende System zur Abgrenzung benachteiligter Gebiete ist qualifiziert, transparent und anerkannt. Neue Kriterien lehnen wir ab.
- Die Flächenstilllegung darf nicht wieder eingeführt werden. Die Vorschläge der Kommission würden zu weiterer Flächenverknappung und damit zu Pachtpreissteigerungen führen. Dies widerspricht allen aktuellen Entwicklungen, die einen steigenden Flächenbedarf für Nahrungs- und Energieproduktion sowie öffentliche Flächen zeigen.
- Bei den Direktzahlungen sprechen wir uns gegen die Rücknahme der Entkoppelung aus. Die Abhängigkeit der Direktzahlungen von Produktionskriterien wäre ein Rückschritt. Außerdem dürfen sich die Direktzahlungen nicht an Lohnsummen orientieren. Dies würde zu Ungerechtigkeiten zwischen den Betrieben führen und wäre nicht praktikabel."
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