CSU-Landesgruppe
Glos: "Schröder will, dass es in Deutschland keine
Bauern mehr gibt"
Berlin (ots)
Zur Forderung von Bundeskanzler Gerhard Schröder nach einem Ende der Agrar-Subventionen erklärt der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Michael Glos:
Ein Ende der Agrar-Subventionen, wie von Kanzler Schröder in Johannesburg gefordert, wäre gleichbedeutend mit der vollständigen Abschaffung der bäuerlichen Landwirtschaft in Europa. Allein durch den Verkauf seiner Produkte zu Weltmarktpreisen kann auch der beste bäuerliche Familienbetrieb in Deutschland kein ausreichendes Einkommen erzielen. Ein deutscher Bauer muss Umwelt-, Tierschutz- und Gesundheitsauflagen erfüllen, von denen die Erzeuger in anderen Weltregionen noch nie etwas gehört haben. Er muss seine Existenz in einem entwickelten Industrieland behaupten, in dem die Lebenshaltungskosten um ein zigfaches höher liegen als etwa in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Dazu kommt, dass der landwirtschaftliche Betrieb standortgebunden ist und nicht wie ein Industrieunternehmen Teile der Produktion ins Ausland verlagern kann.
Die gesamtgesellschaftlichen Leistungen der deutschen Bauern für die Kulturlandschaft und die Bereitstellung hochwertiger heimischer Nahrungsmittel müssen auch in Zukunft angemessen honoriert werden. Dabei kann man über das das Wie streiten - die jüngsten Vorschläge der EU-Kommission bieten dazu einen trefflichen Anlass -, nicht aber über das Ob.
Hinter Schröders Kahlschlagabsichten gegenüber der deutschen Landwirtschaft steht offenbar ein mieses parteitaktisches Kalkül. Weil die meisten Bauern Unionswähler sind, will Schröder, dass es in Deutschland keine Bauern mehr gibt. Für die deutsche Landwirtschaft geht es bei der bevorstehenden Bundestagswahl ums Ganze.
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