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BDU-Studie: "Personalberatung in Deutschland 2002"

Bonn (ots)

Personalberater erweitern ihre Geschäftsfelder verstärkt durch 
   Eignungsdiagnostik, Outplacementberatung, Nachfolgeplanung oder 
   Interim-Management
Neue Unternehmensstrategien werden durch die verhaltene Nachfrage 
   bei der Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften notwendig 
   - Umsatz in der Personalberaterbranche ging 2002 um 18,5 Prozent  
   zurück
Bedingt durch den Rückgang im Stammgeschäft, der Suche und Auswahl
von Fach- und Führungskräften, erweitern die deutschen
Personalberater verstärkt ihre Geschäftsfelder durch
Eignungsdiagnostik, Outplacementberatung, Nachfolgeplanung oder
Interim-Management. Notwendig wird diese veränderte
Unternehmensstrategie durch einen Umsatzrückgang in der Personalsuche
von 18,5 Prozent. Der Gesamtumsatz der Branche lag im Jahr 2002
(2001: 1,03 Mrd. Euro) bei 840 Mio. Euro und somit unter dem
Umsatzniveau des Jahres 1999. Dies sind Ergebnisse der BDU-Studie
"Personalberatung in Deutschland 2002", die der Bundesverband
Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. bei einem Pressegespräch am
Rande des heute in Königswinter bei Bonn stattfindenden 5. Deutschen
Personalberatertages vorstellte. "Die schwierigen Marktbedingungen
führen zu einem harten Verdrängungswettbewerb in der
Personalberaterbranche und veranlassen viele Marktteilnehmer, ihren
Umsatz mit neuen Leistungsangeboten wieder zu erhöhen", sagte BDU-
Vizepräsident Dr. Joachim Staude.
Während der Umsatzanteil "Suche und Auswahl" von 82,8 Prozent im
Jahr 2001 auf 79,3 Prozent im Jahr 2002 zurückging, stieg
gleichzeitig der Umsatzanteil für "Sonstige Dienstleistungen" (z.B.
Eignungsdiagnostik, Karriereberatung, Outplacementberatung,
Nachfolgeplanung) im Jahr 2002 auf 20,7 Prozent (2001: 17,2 Prozent).
Die Aufträge für Personalberater im Stammgeschäft beschränkten sich
überwiegend auf Personalersatzmaßnahmen. Auch im angelaufenen Jahr
2003 seien die Investitionszurückhaltung und die Anstrengungen zur
Kosteneinsparung bei den Kunden ausgeprägt. Der Konsolidierungsdruck
und der daraus resultierende Konzentrationsprozess in der
Personalberaterbranche werde so über 2003 hinaus anhalten,
prognostizierte Staude. Der BDU-Vizepräsident rechnet daher für
dieses Jahr bestenfalls mit einem gleichbleibenden Branchenumsatz.
Allerdings sei auch ein erneuter Umsatzrückgang nicht auszuschließen.
Die schwache Nachfragesituation hat laut BDU-Personalberaterstudie im
vergangenen Jahr ebenfalls dazu geführt, dass die Zahl der
Personalberatungsfirmen auf 1.800 zurückging ( 2001: 1.970). Auch die
Zahl der Berater in den Personalberatungsgesellschaften nahm von rund
6.000 im Jahr 2001 auf rund 5.000 in 2002 ab. "Bereits im schwierigen
Geschäftsjahr 2001 haben die Marktteilnehmer alle erdenklichen
Schritte unternommen, ohne Kündigungen die Krise zu meistern. Aber
die Marktschwäche hat sich als wesentlich hartnäckiger
herausgestellt, so dass ein Arbeitsplatzabbau in der Branche nicht
mehr zu umgehen war", sagte Dr. Wolfgang Lichius, Vorsitzender des
BDU-Fachverbandes Personalberatung.
Unterschiedlich fiel die Entwicklung in den einzelnen Branchen
aus. Der Anteil der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes am
Gesamtumsatz stieg von 33 Prozent in 2001 auf knapp 40 Prozent im
Jahr 2002. Die Energie- und Wasserversorger erhöhten die Nachfrage
nach Personalberatungsleistungen von einem Anteil von 4,0 Prozent im
Jahr 2001 auf 5,7 Prozent im Jahr 2002, dies entspricht einer
Umsatzsteigerung von rund 16 Prozent. Alle anderen Branchen,
beispielsweise Finanzdienstleistungen, TIMES oder Groß- und
Einzelhandel, reduzierten ihre Nachfrage.
Von Klienten gesuchte Kandidaten seien
Elektronik/Elektro-Ingenieure, besonders in der Automobil- und
Automobilzuliefererindustrie sowie Konstrukteure und Entwickler für
den Maschinenbau, so Lichius. "Aber auch der Mittelstand hat
mittlerweile seine Probleme bei der Unternehmensnachfolge erkannt und
greift verstärkt auf die Unterstützung durch Personalberater zurück.
Hier werden vor allem passgenaue Lösungen für
Geschäftsführer-Positionen gewünscht." Auch in den Krankenhäusern
sieht Lichius einen gestiegenen Bedarf an unternehmerisch denkenden
und kostenorientierten Ärzten. Dieser Trend werde sich aufgrund der
notwendigen Sparanstrengungen im Gesundheitswesen weiter fortsetzen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)  
Zitelmannstraße 22
53113 Bonn
Tel.: 0228/9161-20 oder 0172/23 500 58
eMail:  rei@bdu.de

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