BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
BDU-Präsident Redley: Mannesmann-Prozess muss Klarheit bringen
Urteil kann erhobene Vorwürfe entkräften und rechtliche Maßstäbe setzen
Berlin/Bonn (ots)
Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V., Rémi Redley, erwartet von dem am 21. Januar 2004 beginnenden Mannesmann-Verfahren "Klarheit für die Wirtschaft".
Die erhobenen Vorwürfe gegen Spitzenkräfte der deutschen Wirtschaft müssten nun "sauber und korrekt" untersucht werden, um einem "dauernden Imageschaden und Pauschalvorurteilen gegen das deutsche Top-Management" entgegen treten zu können. Wenn an den Vorwürfen nichts dran sei, dann sei das am besten durch ein freisprechendes Urteil öffentlichkeitswirksam zu belegen. Zudem dürfe in der Öffentlichkeit auch nicht der Eindruck entstehen, Top-Manager müssten sich ihrer unternehmerischen Verantwortung nicht stellen. "Das würde das Vertrauen in die Führungseliten untergraben", befürchtet Redley.
In rechtlicher Hinsicht könne ein Urteil, in dem die strafrechtlich relevanten Grenzen des Untreue-Tatbestandes erläutert werden, zu mehr Rechtssicherheit für die Wirtschaft führen. Insoweit habe das Verfahren auch "positive Begleiteffekte", so der Verbandspräsident. Grundsätzlich meint Redley aber, dass an Spitzenmanager "keine übertriebenen strafrechtliche Anforderungen gestellt werden dürfen, sonst sind mutige unternehmerische Tätigkeiten überhaupt nicht mehr denkbar." Dies gelte zumindest dann, wenn das einschlägige Aktienrecht genügend beachtet werde. Ob das im Mannesmann-Verfahren der Fall gewesen sei, sei aber zu klären. In jedem Fall sollten Manager in verantwortungsvollen Position persönliche ethische Maßstäbe nicht aus den Augen verlieren, empfiehlt Redley.
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