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Unternehmensberater empfehlen mehr Kontrollen gegen Missbräuche der EU-Dienstleistungsfreiheit

Bonn/Berlin (ots)

Umfrage sieht Handlungsbedarf beim Kampf gegen Lohn- und
   Sozialdumping - kein gesetzlicher Mindestlohn - Neuwahl kein 
   Grund zur Atempause
Die Mitgliedsunternehmen im Bundesverband Deutscher
Unternehmensberater BDU e.V. befürworten eine Ausweitung staatlicher
Maßnahmen zur Bekämpfung von Missbräuchen der europäischen
Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit. In einer aktuellen
Verbandsumfrage, an der über 270 Vorstandsvorsitzende und
Geschäftsführer von BDU-Beratungsgesellschaften teilgenommen haben,
empfehlen nur 39 Prozent eine staatliche Zurückhaltung.
61 Prozent der Berater halten dagegen regulierende Maßnahmen für
akzeptabel. Die meisten Berater dieser Gruppe (31 Prozent)
favorisieren zur Bekämpfung illegaler Geschäftspraktiken eine
Ausweitung der Kontrollen von Zoll- und Arbeitsverwaltung. Die mit 25
Prozent zweitgrößte Empfehlung zielt auf die Ausweitung eines
Niedriglohnsektors. "Gegenüber unmittelbaren staatlichen
Interventionen sind die Consultants aber eher zurückhaltend", so der
Präsident des BDU, Rémi Redley. "Nur jeweils 16 Prozent sprechen sich
für eine Ausweitung gesetzlicher Mindestlöhne oder für eine
Beschränkung der Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit aus".
Und auch die Wiedereinführung des Meisterzwanges, etwa in den jüngst
liberalisierten Branchen der Fliesenleger und Gebäudereiniger,
unterstützen nur 12 Prozent.
Angesichts dieser Umfragewerte sieht BDU-Präsident Redley auch
noch keinen Grund für parlamentarische Initiativen bei der Bekämpfung
von Missbräuchen. "Unsere Mitglieder beraten viele Unternehmen, die
mit unlauterem Lohn- und Sozialdumping zu kämpfen haben. Offenbar
sehen die meisten in einer Intensivierung der Kontrollen ein
geeignetes Mittel. Die Zoll- und Arbeitsverwaltungen sind also
aufgefordert, ihre Aktivitäten noch steigern." Erst wenn dieses
Potential, beispielsweise durch eine verbesserte grenzüberschreitende
Zusammenarbeit, bessere Vernetzung des Datenaustausches oder Erhöhung
der Zahl der Außenprüfungen erschöpft sei, könne über gesetzliche
Maßnahmen nachgedacht werden. Die Frage der Kontrollintensität sei
daher eine Verwaltungsfrage und nicht eine der Politik. "Die Zeit bis
zur Neuwahl des Bundestages ist daher keinen Grund für eine
Atempause", gibt Redley zu Bedenken.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)  
Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn und Kronprinzendamm 1, 10711 Berlin
Tel.: 0228/9161-16
eMail:  rei@BDU.de

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