BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
BDU befürwortet einheitliche Unternehmensbesteuerung
Verbands-Umfrage sieht sogenanntes flat tax Modell mit breiter Bemessungsgrundlage vorne - Große Mehrheit für Start in 2007
Bonn/Berlin (ots)
Die Mitgliedsunternehmen im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. befürworten bei einer großen Steuerreform die Einführung einer einheitlichen Unternehmenssteuer mit einem einstufigen Tarif (flat tax) gegenüber einem dreistufigen Steuersatzmodell. Das hat eine aktuelle Verbandsumfrage ergeben, an der über 210 Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer von BDU-Beratungsgesellschaften teilgenommen haben. Gut Zweidrittel sprechen sich für einen zügigen Start einer Unternehmenssteuerreform in 2007 aus.
Fast 60 Prozent sehen in der Einführung einer flat tax - und damit in der Abschaffung des gegenwärtigen Systems mit erheblich unterschiedlichen nominellen Steuertarifen - eine "sehr geeignete" Maßnahme, um die Investitionsbereitschaft in Deutschland zu erhöhen. Damit trauen die Berater diesem Modell die höchsten Effekte zu. Ein dreistufiges Unternehmenssteuersystem mit Sätzen von 15, 25 und 35 Prozent schätzen immerhin noch 44 Prozent als "sehr geeignet" ein. Nur 30 Prozent der Befragten befürworten die Beibehaltung des jetzigen Systems mit dann allerdings gesenkten Steuersätzen.
Die BDU-Berater sprechen sich auch für die Reduzierung von Ausnahmetatbeständen durch eine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage aus. 51 Prozent der Befragten halten dies für ein "sehr geeignetes" Mittel, um die Investitionsbereitschaft anzukurbeln. "Die Ergebnisse belegen klar den Wunsch nach einer radikalen Steuervereinfachung, bei der gleichzeitig die finanziellen Einnahmen sichergestellt werden", so BDU-Präsident Rémi Redley. Dem Thema Gewerbesteuer wird nicht die oberste Priorität eingeräumt: Nur ein Fünftel der Befragten verspricht sich eine durchgreifende Wirkung auf die Investitionen in Deutschland, wenn anstatt der klassischen Gewerbesteuer ein kommunales Zuschlagsrecht auf Einkommen- und Körperschaftsteuer eingeführt würde.
Weiterhin wurden die Entscheidungsträger in den BDU-Mitgliedsfirmen nach dem gewünschten Zeitpunkt für eine große Steuerreform gefragt. "Die große Mehrheit von über 70 Prozent präferiert das Jahr 2007. Dies belegt die Notwendigkeit - aber auch die Dringlichkeit - einer raschen politischen Lösung", so Redley. Die Etablierung eines flat tax Modells sei zwar vermutlich so kurzfristig nicht zu erreichen, aber alle denkbaren Vorarbeiten hierzu müssten unverzüglich in Angriff genommen werden. Zumal es bereits eine ganze Reihe von Vorschlägen gebe, deren Zusammenfassung zu einem tragfähigen Modell letztlich nur an der Bereitschaft der Politik zur Umsetzung hänge. "Es bleibt zu hoffen, dass die neue Bundesregierung eine große Unternehmenssteuerreform, wie immer sie dann im Detail auch aussehen mag, im neuen Jahr in Angriff nimmt", so der Appell des BDU-Präsidenten.
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