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Studie: Beratungsfirmen setzen verstärkt auf Frauen
Klienten erwarten mehr weibliche Berater in den Projektteams
Chancen für Frauen nehmen mit steigender Hierarchiestufe ab

Bonn (ots)

Der Anteil von Frauen in der
Unternehmensberatungsbranche hat seit dem Jahr 2000 deutlich
zugenommen. Allerdings sinken nach wie vor deren Karrierechancen mit
steigender Hierarchiestufe. Diese Ergebnisse gehen aus der heute
veröffentlichten Studie "Karrierechancen von Frauen in der
Unternehmensberatung" hervor, die Prof. Dr. Brigitte Grass,
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, mit Unterstützung des Bundesverbandes
Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. sowie der Joerg E.
Staufenbiel Personalberatung durchgeführt hat. Die empirische
Untersuchung basiert auf einer quantitativen Erhebung von Dezember
2005 bis April 2006, an der sich 44 der befragten 298
Beratungsgesellschaften in Deutschland beteiligt haben. Insgesamt
müssten die Consultingunternehmen  ihre Anstrengungen weiter
forcieren, um das enorme Wissens- und Ausbildungspotenzial von Frauen
besser zu nutzen, bemerkte Grass bei der Vorstellung der Ergebnisse.
"Die Entwicklung der letzten Jahre ist erfreulich, aber die
Anstrengungen müssen auf eine breitere Basis gestellt werden. Nur
wenn es den Beratungsgesellschaften gelingt, Frauen zu gewinnen und
in die Projektteams zu integrieren, werden sie zukünftig erfolgreich
sein. Sowohl der demographische Wandel als auch die Effizienz von
gemischten Teams sprechen eine klare Sprache."
Beim Start in den Consultingberuf als Juniorberater liegt der
Frauenanteil  aktuell laut Studie bei 31,5 Prozent (Jahr 2000: 19,9
Prozent). Der Anteil von weiblichen Beratern auf Partner- oder
Geschäftsführungsebene ist zwar innerhalb der letzten sechs Jahre
ebenfalls von 2,6 Prozent auf gut 9,1 Prozent markant gestiegen.
Jedoch machen die Zahlen deutlich, dass nur ein kleiner Teil der
Berufseinsteigerinnen die Karriereleiter erfolgreich weiter
erklettert. Bei den Großen der Beratungsbranche sind Frauen in den
Top-Positionen sogar nur mit rund sechs Prozent vertreten, der
Frauenanteil bei den mittelgroßen Beratungsgesellschaften liegt bei
knapp zehn Prozent. "Wir können es uns aber gerade in unserer
wissensbasierten Branche nicht leisten, auf das Potenzial der gut
ausgebildeten Frauen in dem Maße zu verzichten wie bisher", ist sich
auch BDU-Präsident Rémi Redley sicher.
Gefragt nach den Ursachen für die nicht zufriedenstellende
Repräsentanz von Frauen, fielen die meisten Nennungen auf die
Einschätzung `Es handelt sich um ein männerdominiertes Berufsfeld`.
An zweiter Stelle wurde die hohe Arbeitsbelastung genannt, die die
Beraterinnen häufig wegen der familiären Doppelbelastung nicht
tragen können. Mit fast gleicher Gewichtung folgten an dritter
Stelle, dass Frauen zu wenig mobil seien sowie Teilzeitbeschäftigung
nur selten angeboten werden könne. An der Qualifikation von Frauen
liegt es nach Meinung der befragten Beratungsfirmen nicht, auch die
Akzeptanz beim Kunden wurde kaum angezweifelt.
Insgesamt bietet nur knapp jede vierte Unternehmensberatung
spezielle Förder- und Unterstützungsprogramme - zum Beispiel flexible
Arbeitszeitmodelle, Mentorinnen-Programme oder
Bewerberinnen-Veranstaltungen - an. Als wichtigstes Ziel für die
Frauenförderprogramme gaben die Beratungsgesellschaften mit einem
solchen Angebot an, damit auf die sich verändernden
Klientenanforderungen zu reagieren. Weiterhin gehe es darum, die
Vielfalt der Kompetenzen in den Beratungsfirmen zu erweitern und den
Frauenanteil auf allen Hierarchiestufen zu erhöhen. Trotzdem gab nur
eines der befragten großen Beratungsunternehmen an, eine Zielzahl für
den Frauenanteil bis zum Jahr 2008 in Höhe von 30 Prozent festgelegt
zu haben. "Auf den Chefetagen vieler Unternehmensberatungen scheint
das Thema noch nicht wirklich angekommen zu sein", betonte Grass.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)
Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn
Tel.: 0228/9161-20, eMail:  rei@bdu.de

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