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Streit um Abgaben auf CD-Rohlinge und Computerteile/Urheberrechtsausgleich oder Subventionssteuer?

Hannover/München (ots)

Mit pauschalen Gebühren für CD-Brenner
und -Rohlinge will die GEMA den Urheberrechtsschutz ausweiten.
Nutznießer dieser zusätzlichen Abgaben sind jedoch nicht die
Künstler, sondern in erster Linie die Großverdiener der Musik- und
Filmindustrie sowie die Verwertungsgesellschaften selbst, schreibt
TELEPOLIS, das Magazin der Netzkultur unter www.telepolis.de
Mit Hilfe von CD-Brennern lassen sich nicht nur Daten, sondern
auch Musik auf CDs kopieren. Aus diesem Grund will die GEMA, die
Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische
Vervielfältigungsrechte, pauschale Gebühren für CD-Brenner und
CD-Rohlinge erheben. Damit sollen die Urheberrechte der Künstler vor
dem massenhaften privaten Kopieren geistigen Eigentums geschützt
werden.
Doch es sind nicht die Künstler, deren Werke häufig kopiert
werden, die von diesen Gebühren profitieren. Nach Recherchen des
TELEPOLIS-Autors Peter Mühlbauer ist es um die
Verteilungsgerechtigkeit der Urheberrechtsabgaben schlecht bestellt.
Grund dafür ist die komplizierte und undurchsichtige
Ausschüttungspraxis bei der GEMA und bei anderen
Verwertungsgesellschaften.
So verteilt beispielsweise die Verwertungsgesellschaft für
Film-und Fernsehproduzenten (VFF) die Einnahmen durch CD-Brenner und
Computerteile mittels eines Schlüssels aus Senderreichweite und
Sendezeit. Damit würde jeder, der einen Computer oder einen
CD-Brenner kauft, Talkshows, Daily Soaps und Quizsendungen, deren
Urheberrechte er angeblich verletzt, mitfinanzieren.
Mittels einer Stichprobe hat TELEPOLIS untersucht, ob der Großteil
der über Computer kopierten Dateien wirklich aus dem vom Radio
aufgenommenen Top-40-Material und den erfolgreichen deutschen
Fernsehproduktionen besteht, wie es hinterher laut
Zuteilungsschlüssel der GEMA ausgeschüttet wird. Die Ergebnisse
bestätigen jedoch die Vermutung vieler Experten, dass digitale Kopien
eher Musik abseits der Spektakel der Musikkonzerne fördert. "Mit
Pauschalabgaben in der bisherigen Form werden die
Verwertungsgesellschaften den Urhebern nicht gerecht. Hier sind
Alternativen sowohl bei den Abrechnungsmodellen als auch bei den
verwaltenden Institutionen gefragt", resümiert TELEPOLIS-Autor Peter
Mühlbauer.
Links zum Artikel
Teil 1: http://www.heise.de/
tp/deutsch/inhalt/musik/7586/1.html
Teil 2: http://www.heise.de/
tp/deutsch/inhalt/musik/7597/1.html
Ihre Ansprechpartnerin 
für Rückfragen:
Michaela Simon
Redaktion TELEPOLIS
Telefon: 089/42 71 86-0
Fax: 089/42 71 86-10
E-Mail:  msi@tp.heise.de
Aktuelle Meldungen aus dem Heise-Verlag finden Sie unter
http://www.heise.de/presseinfo
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