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Schwäbische Zeitung: Nur noch Stiefschwestern - Kommentar

Ravensburg (ots)

Der Fall Hoeneß und die entdeckte Vetternwirtschaft im Landtag machen der CSU im Wahlkampf schwer zu schaffen. Und wehe, wenn da noch einer in der Wunde rührt, und sei es noch so vorsichtig, wie Thomas Strobl es tat. Doch Horst Seehofer hat kräftig zurückgelangt und Strobl und Hauk als Verlierer bezeichnet, und damit hat er nicht ganz unrecht, wenn man auf die vergangenen Wahlen schaut.

Das Entsetzen in Baden-Württemberg über solch scharfen Töne ist trotzdem groß, denn die CSU und die baden-württembergische CDU waren doch immer mehr als nur Schwesterparteien, sie waren auch Schwestern im Geist. Hier wurde oft für das Gleiche gekämpft, für die Maut und gegen den ungerechten Länderfinanzausgleich zum Beispiel.

Und jetzt? Jetzt muss die baden-württembergische CDU erkennen, dass sie, wenn sie nicht mehr regiert, Horst Seehofer ziemlich egal ist. Dass er sich von Leuten, die Wahlen verloren haben, Kritik verbietet. Horst Seehofer ist noch nie zimperlich gewesen. Aber wer alte Freunde so behandelt, muss schon aufpassen, dass er selbst immer am Ruder bleibt. Weil ihm sonst auch niemand mehr hilft.

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