Frankfurter Rundschau

NSU-Enttarnung: Die Gefahr bleibt

03.11.2021 – 16:46

Frankfurter Rundschau Meinung (ots)

Zehn Jahre nach Bekanntwerden des NSU muss konstatiert werden, dass der Komplex nicht aufgearbeitet ist. Die drängende Frage der Hinterbliebenen, warum gerade ihre Angehörigen ermordet wurden, ist nicht beantwortet. Das Netzwerk des NSU ist nicht vollständig bekannt. Auch durch geschredderte Akten ist die Verstrickung des Staates nicht geklärt. Sicher ist seit 2011 Einiges passiert, haben Untersuchungsausschüsse tief in deutsche Abgründe geblickt, Sicherheitsbehörden ihre Prioritäten hinterfragt und bewaffnete rechte Strukturen ausgehoben.

Aber die rechten Terroristen haben seit 2011 unvermindert weiter gemordet: der Anschlag in Halle, der Anschlag in Hanau, der Mord an Walter Lübcke. Dazu unzählige rassistische Übergriffe, eine rechte Mobilmachung durch Pegida, die Neue Rechte und die AfD bis weit hinein in alle Teile der deutschen Gesellschaft, die weiter nicht wahrhaben will, wie tief sie von rassistischen Ansichten und Praxen geprägt ist.

Pressekontakt:

Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3989

Original content of: Frankfurter Rundschau, transmitted by news aktuell

Places in this release
More stories: Frankfurter Rundschau
More stories: Frankfurter Rundschau
  • 02.11.2021 – 17:16

    Kommentar zur CDU:

    Frankfurt (ots) - Wenn diese Partei etwas gemeinsam "bewahrt", dann das, was Norbert Röttgen gerade wieder als Politik für "ganz normale Leute" verklausuliert hat. Sie orientiert sich am verblassenden Bild einer Mittelschicht, die nur die Wahl hat zwischen dem klassischen "Normalarbeitsverhältnis" und der Absturzgefahr Richtung Hartz IV. Er mag grüner werden, dieser Kapitalismus. Aber eines will kein Merz und kein Röttgen und auch sonst niemand in dieser CDU: das System ...

  • 01.11.2021 – 16:46

    Pressestimme Frankfurter Rundschau zum Klimagipfel COP26 in Glasgow

    Frankfurt am Main (ots) - Die Frankfurter Rundschau kommentiert den Start der Klimakonferenz in Glasgow: Langfristig ist die Welt gerettet, nur zwischendrin wird sie unbewohnbar. Nach dieser Leitlinie verfahren die meisten Staats- und Regierungschef:innen, die erst auf dem G20-Gipfel in Rom und nun bei der COP26 in Glasgow aufgetreten sind. Sie peilen für ihre Staaten Klimaneutralität "bis zur oder um die Mitte des ...

  • 31.10.2021 – 17:00

    Kommentar zur Entwicklung im Sudan

    Frankfurt (ots) - Was in den kommenden Tagen und Wochen geschehen wird, ist so wenig vorherzusehen wie das Wetter in Zeiten der Klimakatastrophe: Fest steht nur, dass der Welt ein Showdown bevorsteht, der an Bedeutung den Ereignissen auf dem Pekinger Tiananmen-Platz oder der portugiesischen Nelkenrevolution um nicht viel nachsteht. Der Sudan ist ein Scharnier zwischen der afrikanischen und der arabischen Welt: Was hier passiert, wird von 1,5 Milliarden Menschen in mehr als ...