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IWC: Bundesregierung für Schutz der Wale - Walschützer befürchten vollständige Ausrottung der Wale durch Ausnahmeregelungen

Hagen (ots)

Bereits im Vorfeld der seit Montag tagenden
Internationalen Walfang Kommission (IWC) in Anchorage/Alaska hatte 
sich die Bundesregierung erfolgreich die Zustimmung weiterer 
Mitgliedsländer zum Walschutz eingeholt, so Astrid Klug, 
Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Sie rechnet trotz aller 
Streitigkeiten mit Japan, die neben dem "wissenschaftlichen" Walfang 
nun auch für den Küstenwalfang plädieren, mit einer knappen Mehrheit 
für den Walschutz.
Die IWC erlaubt Indigenen Völkern (überwiegend Eskimos) an ihrer 
traditionellen Waljagd festzuhalten. 2005 wurden lt. Greenpeace 388 
Wale von ihnen erlegt. Bundesregierung und Umweltorganisationen wie 
WWF und Greenpeace haben offenbar kein Problem mit dieser Art des 
Küstenwalfangs. Cornelia Behm, Sprecherin von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN, 
bezeichnet die mögliche Genehmigung des Küstenwalfangs auf der IWC 
als "schleichende Rückkehr zum kommerziellen Walfang".
Dänemark spricht sich regelmäßig für den Walfang aus; vermutlich 
um die zum Reichsverband gehörenden Färöer-Inseln nicht vor den Kopf 
zu stoßen, die im Jahr 2006 insgesamt 856 Grindwale vor ihren Küsten 
zum angeblichen Selbstverzehr töteten, obwohl die dänische Regierung 
aufgrund der toxischen Belastungen dringend vom Verzehr des 
Walfleisches abrät. Walhüter von "Sea Shepherd" und der Walschützer 
Jürgen Ortmüller werfen den Färöer vor, dass sie die getöteten Wale 
nicht vollständig verzehren, sondern nur aus traditionellen Gründen 
fangen und anschließend ihre Kadaver wieder ins Meer kippen.
"80 Arten mit 13 Unterfamilien von Walen sind weltweit bedroht", 
so der Walschutzexperte Ortmüller. "Der jährliche ungewollte 
Fischerei-Beifang von rund 300.000 Walen, der ständig steigende 
Unterwasserlärm sowie der Plastikmüll und Chemiegifte vernichten die 
Walbestände. Indigenen Völkern und den Färöer-Inseln wird 
unverständlicherweise der Küstenwalfang zugestanden. Kleinwale und 
Delfine sind durch das IWC-Moratorium überhaupt nicht geschützt. Wenn
nicht endlich ein vollständiges Walfangverbot sämtlicher Arten 
weltweit durch die IWC und die Washingtoner Artenschutzkonferenz 
eingeführt wird, werden die Hintertürchen die Walbestände ausrotten",
so der Hagener Walschützer.

Pressekontakt:

Journal Society GmbH
0172/876 2002

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