Ehemaliger Deutschlandfunk-Intendant Dettmar Cramer gestorben
Ehemaliger Deutschlandfunk-Intendant Dettmar Cramer gestorben
Presseinformation, 18. Januar 2023
Dettmar Cramer, Journalist und früherer Chefredakteur, Programmdirektor und Intendant des Deutschlandfunks, ist tot. Er starb am 16. Januar 2023 im Alter von 93 Jahren im Kreis seiner Familie in Königstein im Taunus. Der promovierte Jurist arbeitete lange Zeit als Redakteur und Korrespondent für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, bevor er 1975 zum Rundfunksender RIAS in West-Berlin wechselte. 1987 wurde Cramer Direktor der Hauptabteilung Aktuelles im Deutschlandfunk, in dieser Funktion war er auch als Chefredakteur tätig. Zwei Jahre später folgte die Ernennung als Programmdirektor, von November 1992 bis Ende 1993 war Cramer zugleich Intendant des Deutschlandfunks. Nach der Zusammenführung von Deutschlandfunk, RIAS und Deutschlandsender Kultur unter dem Dach von Deutschlandradio leitete er für einige Monate kommissarisch das Funkhaus Köln, von Mai 1994 bis zu seinem Renteneintritt im Dezember arbeitete Cramer nochmals als Programmdirektor des Deutschlandfunks.
Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue würdigt die große Bedeutung Dettmar Cramers als Journalist und Gestalter in der Gründungsphase des heutigen bundesweiten Hörfunks: „Deutschlandradio trauert um einen programmprägenden und überaus geschätzten ehemaligen Kollegen. Dettmar Cramer war eine eindrucksvolle, bescheidene und immer geradlinige Persönlichkeit, die den Deutschlandfunk durch eine historisch einmalige Zeit geführt hat. Mit großer Beharrlichkeit glaubte er an die Wiedervereinigung Deutschlands. Unter den vielen Beiträgen bleibt sein Interview mit dem damaligen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher in Erinnerung, dass er unmittelbar nach den dramatischen Botschaftsereignissen in Prag führte.“
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