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Im Licht der Türme: Auf Entdeckungsreise zu den Leuchttürmen der Bretagne

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Im Licht der Türme: Auf Entdeckungsreise zu den Leuchttürmen der Bretagne

Ein Licht im Dunkeln: Seit Jahrhunderten weisen Leuchttürme Seeleuten ihren sicheren Weg und warnen vor Gefahren. Wer in die Bretagne reist, sollte mindestens einmal die Stufen einer der Leuchttürme erklimmen und von oben den Blick über den weiten Ozean und die faszinierende Küstenlandschaft schweifen lassen. Zudem sind die oftmals farbenfrohen Bauwerke beliebte Fotomotive. Mehr als ein Drittel aller Leuchttürme Frankreichs – 52 von 148 – wachen über die zerklüftete Küste der bretonischen Halbinsel. Ihre Westküste gilt als eine der gefährlichsten Seestraßen der Welt. 20 Türme schicken dort, in der Mer d’Iroise, ihr Licht auf den Ozean hinaus und machen aus ihm das Seegebiet mit der weltweit größten Konzentration an Leuchttürmen.

#1 Europas höchster Leuchtturm

Auf der Île Vierge, einer kleinen Insel vor Plouguerneau im Nordwesten der Bretagne, ragen nicht nur ein, sondern gleich zwei Leuchttürme in den Himmel: Ein kleiner weißer, der bereits 1845 gebaut wurde, und dessen nur 30 Kilometer weit reichender Lichtkegel schon bald nicht mehr dem damaligen technischen Standard genügte, und ein großer, der 1902 direkt daneben erbaut wurde. Und dieser ist nicht einfach nur groß, sondern mit 82,5 Metern der höchste Leuchtturm Europas und der höchste steinerne Leuchtturm der Welt. 383 Stufen führen zu einem unvergleichlichen Ausblick über die Küste, das Meer und die Region der Abers, den Fjorden der Bretagne. Von außen hat er die Farbe des grauen Kersanton-Granits, aus dem er erbaut wurde, von innen dagegen leuchtet er dank unzähliger Opalglaskacheln in strahlendem Blau. Im Gegensatz zu ihm ist sein kleiner Nachbar nicht mehr im Einsatz. Er beherbergt heute eine Ferienwohnung, in der sich die Gäste wie die Generationen von Leuchtturmwärtern fühlen können, die einst hier lebten – ganz allein auf der Insel, mitten in den Wellen. Wer lieber an Land bleibt, kann unter abers-tourisme.com eine ganz besondere Wanderung buchen: Mitten in der Nacht, mit Stirnlampen ausgestattet, können Wanderfans an der regelmäßig durch das Licht der Türme erhellten Küste von ihrem Guide alles über die maritimen Leuchtsignale erfahren.

#2 Beeindruckende Militärarchitektur aus dem 17. Jahrhundert

Der Vauban-Turm in Camaret-sur-Mer auf der Halbinsel Crozon im Westen der Bretagne ist nicht nur ein Leuchtturm: Ende des 17. Jahrhunderts von dem berühmten französischen Militärbaumeister Sébastien Vauban erbaut, diente er ursprünglich der Verteidigung der Küste und insbesondere der Hafenstadt Brest. Wer den Turm besichtigt, reist in der Zeit zurück: In verschiedenen Räumen lässt sich hier nicht nur viel über seine strategische Rolle in vergangenen Zeiten lernen, sondern auch über die Kriege und Schlachten, die die Region geformt haben. Zudem bietet sich von der Spitze des Turms ein weiter Blick über das Mer d’Iroise und die zerklüfteten Klippen, die ohne die Hilfe der Leuchttürme nicht zu umschiffen wären.

#3 Blick auf Süß- und Salzwasser

Von Plouguerneau immer Richtung Süden kommt man an der Halbinsel Crozon vorbei nach Bénodet an der Südküste der Bretagne. Hier steht der Phare du Coq, von dem aus sich der Blick nicht nur über den Ozean, sondern auch über den Fluss Odet erstreckt, der bei Bénodet ins Meer mündet. Seinen ungewöhnlichen Namen hat der Phare du Coq – auf Deutsch der Leuchtturm des Hahns – von einem Felsen, der früher ganz in seiner Nähe lag. Mit etwas Fantasie erinnerte dieser aus einem bestimmten Blickwinkel an das Profil eines Hahns. Ob Legende oder nicht, noch heute tragen der Turm und der angrenzende Strand den Namen des hahnenförmigen Steins.

#4 Grün-rotes Duo am Hafen von Do ë lan

Bereits seit 1861 bewachen zwei Leuchttürme die tiefe Bucht, in der sich Doëlan, der Hafen von Clohars-Carnoët, im Süden der Bretagne versteckt. Direkt an der Einfahrt in die Bucht steht auf der linken Seite ein grün-weiß gestreifter Turm, weiter hinten steht auf der rechten Seite sein rot-weiß gestreifter Zwilling. Sie überblicken einen der malerischsten Häfen der Bretagne, umgeben von Jachten und Fischerbooten. Mit 15 Metern Höhe und 13 Meilen Reichweite zählt der grün-weiße Vertreter zu den eher kleineren Leuchttürmen, fügt sich dafür aber perfekt in die Idylle der Bucht und des Hafens ein. Tipp für Wanderfans: Auf einer sieben Kilometer langen Etappe des bretonischen Küsten-Fernwanderwegs GR®34 kann man immer entlang der Küste bis zu beiden Leuchttürmen wandern.

#5 Frühstück auf der Leuchtturminsel

Andere Leuchttürme sind dagegen unmöglich zu Fuß zu erreichen – so zum Beispiel der Leuchtturm auf der felsigen kleinen Île Harbour im Norden der Bretagne. Sie liegt vor Saint-Quay-Portrieux, wo Abenteuerlustige zum Sonnenaufgang mit dem Kajak in See stechen können. Guide Guillaume führt sie an verschiedenen kleinen Inseln vorbei bis zur Île Harbour, auf der sich der berühmteste Leuchtturm des Ortes findet – als einziges Gebäude zwischen jeder Menge Felsen. Dort ist es Zeit fürs Frühstück mit lokalen Köstlichkeiten, bevor die Gruppe durch das leuchtend blaue Wasser der Bucht von Saint-Brieuc nach Saint-Quay-Portrieux zurückkehrt.

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