Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.
Pfandbriefbanken erreichen Funding-Ziele
Berlin (ots)
- Pfandbrief auch in schwierigen Zeiten sicheres Anlageprodukt und zuverlässiges Refinanzierungsinstrument - Zweifel an staatlichen Garantien für Verbriefungen
"Den deutschen Pfandbriefbanken ist es unter schwierigen Vorzeichen gelungen, ihre Jahresziele für die Refinanzierung am Pfandbriefmarkt im laufenden Jahr bereits im Oktober zu erreichen", so Henning Rasche, Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), am Donnerstagabend vor gut 300 Gästen aus Kreditwirtschaft und Politik in Berlin. Angesichts des herausfordernden Marktumfelds sei dies ein beachtliches Ergebnis.
Der Absatz von Hypothekenpfandbriefen erreichte bis Ende September 49 Mrd. Euro, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit setzt sich der Wachstumstrend der Hypothekenpfandbriefe fort, der 2008 begonnen hat. Der Absatz Öffentlicher Pfandbriefe sank im gleichen Zeitraum erwartungsgemäß um 42 Prozent auf 45 Mrd. Euro. Maßgeblich dafür ist die bereits seit geraumer Zeit anhaltende Konsolidierung im Staatskreditgeschäft der Pfandbriefbanken. Dank der im In- und Ausland anerkannten hohen Qualität des Pfandbriefs konnten die Pfandbriefbanken selbst in schwierigen Zeiten Liquidität aufnehmen. "Der Pfandbriefmarkt wurde als letzter von der Finanzkrise erfasst und hat sich als erster wieder normalisiert", resümierte Rasche.
Im Vergleich zu anderen Covered Bonds sind die Risikoaufschläge von Pfandbriefen während der Finanzmarktkrise gering geblieben. "Der Pfandbrief hat damit seine Standfestigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit für Investoren und Emittenten in beeindruckender Weise unter Beweis gestellt", erklärte Rasche. Das im Juli gestartete Ankaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) für Covered Bonds habe dem Pfandbriefmarkt, der zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg der Erholung war, einen wichtigen zusätzlichen Schub verliehen. Es habe maßgeblich dazu beigetragen, den gesamten Covered Bond-Sektor in einer kritischen Situation zu stabilisieren und das Investorenvertrauen zu festigen. Dadurch sind die Risikoaufschläge der Pfandbriefe massiv zurückgegangen. Mit Blick auf das Auslaufen des EZB-Programms im kommenden Sommer zeigte sich der vdp-Präsident optimistisch, dass dies ohne negative Auswirkungen auf den Pfandbriefmarkt bleiben werde.
Rasche bezweifelt, dass staatliche Garantien ein viel versprechender Weg zur erforderlichen Wiederbelebung des Verbriefungsmarktes sind. Er setzt stattdessen darauf, die Investoren auch bei Verbriefungen mit hoher Qualität zu überzeugen und so die angestrebte Wiederbelebung des Verbriefungsmarktes zu erreichen: "Hierauf sowie auf Transparenz und Einfachheit beanspruchen Pfandbriefe kein Copyright."
Erläuterungen:
Gegenwärtig wird darüber nachgedacht, wie der Verbriefungsmarkt in geeigneter Weise wiederbelebt werden kann. Denn dieser ermöglicht Kreditinstituten, Kreditrisiken und Eigenkapitalanforderungen effizient zu steuern und zusätzliches Neugeschäft zu finanzieren. Verbriefungen werden auf Grundlage vertraglicher Vereinbarungen ausgestaltet, wobei die als Sicherheiten dienenden Vermögenswerte von der Bankbilanz auf ein Emissionsvehikel ohne Bankstatus übertragen werden, das die Schuldverschreibungen begibt. Pfandbriefe haben in den zurückliegenden Monaten die Bedürfnisse der Investoren getroffen. Ihre einfache Struktur und hohe Transparenz sind Vorzüge, die von Investoren besonders geschätzt werden. Pfandbriefe werden nach den strengen gesetzlichen Bestimmungen des Pfandbriefgesetzes begeben. Die Deckungswerte, die Pfandbriefe besichern, verbleiben auf den Bilanzen der emittierenden Banken.
Pressekontakt:
Dr. Helga Bender, Tel. 030 20915-330
E-Mail: bender@pfandbrief.de
Christian Walburg, Tel 030 20915-340
E-Mail: walburg@pfandbrief.de
Original-Content von: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V., übermittelt durch news aktuell