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Rheinische Post: Lernen fürs Leben Kommentar VON MARTIN BEWERUNGE

Düsseldorf (ots)

Mit deutscher Gründlichkeit ist nun
wissenschaftlich bewiesen, was alle längst ahnten und was sich etwa 
auf die griffige Formel bringen lässt: Zuviel Glotze und Gameboy sind
Gift für gute Noten. Überrascht? Nein. Beunruhigt? Ja. Fernsehen und 
Computer sind aus der Lebenswirklichkeit auch junger Menschen nicht 
mehr wegzudenken. In Maßen konsumiert, vor allem: von den Eltern 
kontrolliert, schaden sie kaum. Doch in immer mehr Familien 
funktioniert das nicht, geht die Balance zwischen virtuellen Welten 
und wirklichem Leben verloren. Das Grundproblem ist weniger der 
Überfluss an Medien als ein Mangel am Kümmern. Dem Drängeln und 
Quengeln Halbwüchsiger standzuhalten, kann wirklich enorm Kraft 
kosten. Tatsächlich jedoch wird der Kampf um eine Begrenzung von 
Fernseh- und Computerzeiten oft gar nicht erst geführt. Wie Jungen 
und Mädchen dadurch schon im Kinderzimmer zu Verlierern werden, zeigt
die Studie eindringlich. Noch vor der Politik muss sie deshalb Eltern
Anlass zum Nachdenken sein. Unter unmäßigem Medienkonsum leidet nicht
nur das Lernen für die Schule. Viel schlimmer ist, dass soviel Zeit 
verloren geht, etwas fürs Leben zu lernen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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