Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Rheinische Post: Aufstand gegen Juso-Chefin Franziska Drohsel "Drohsel macht Negativwerbung für Jusos"

Düsseldorf (ots)

Bei den Jungsozialisten (Jusos) in der SPD ist
eine offene Revolte gegen die Vorsitzende Franziska Drohsel 
ausgebrochen. Der Reformflügel der Jusos, die Pragmatische Linke 
(PL), wirft der Bundesvorsitzenden rückwärtsgewandte Politik vor. 
"Die Positionen von Frau Drohsel sind ein Rückfall in den Sozialstaat
der 70er Jahre", sagte die Bundeskoordinatorin der PL, Anita 
Geissler, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" 
(Samstagausgabe). "Die schweigende Mehrheit der Jusos ist nicht für 
die Abschaffung des Kapitalismus." Einen entsprechenden Aufruf hatte 
der Juso-Bundesvorstand unter der Führung Drohsels vor einigen Wochen
beschlossen.
Die marxistischen Thesen könnten "nicht Grundlage für eine moderne 
linke Politik" sein, sagte Geissler. Der Aufstand gegen die 
Juso-Chefin wird nach Angaben der "Rheinischen Post" in weiten Teilen
der Landesverbände Hamburg, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen 
und Bayern unterstützt. "Franziska Drohsel macht Negativwerbung für 
uns", zitierte die Zeitung den Kölner PL-Koordinator Marcel 
Lewandowsky. "Wir müssen aber die Realitäten akzeptieren und einen 
Entwurf für eine moderne, linke Politik zeichnen." Drohsel wolle aber
offenbar lieber "marxistische Theoriediskussionen führen". Ihre 
Positionen seien "nah dran am Linkspopulismus", sagte Lewandowsky. 
Auch im Heimatverband von Franziska Drohsel in Berlin haben 
reformorientierte Jusos eine Gegenbewegung gegründet. In einem 
Positionspapier grenzt sich der "Gesprächskreis Junger 
Sozialdemokraten" deutlich von der eigenen Landeschefin ab. "Wir 
setzen uns für eine regierungsfähige SPD als linke Volkspartei ein, 
die in der Mitte der Gesellschaft fest verankert ist", zitiert die 
Zeitung aus dem Papier.
Drohsel selbst entgegnete den Vorwürfen gelassen. "Es ist völlig 
normal, das in einem pluralen Verband unterschiedliche Positionen 
existieren", sagte Drohsel der "Rheinischen Post". "Ich habe aber 
nicht den Eindruck, dass eine schweigende Mehrheit gegen die im 
Bundesvorstand erarbeiteten Thesen existiert." Das habe auch ihre 
Wahl vor knapp einem Jahr gezeigt. Drohsel erhielt auf dem 
Bundeskongress 2007 knapp 76 Prozent der Delegiertenstimmen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 28.06.2008 – 00:00

    Rheinische Post: Siemens streicht 600 Stellen in NRW

    Düsseldorf (ots) - Vom Stellenabbau bei Siemens sind 600 Arbeitsplätze in NRW betroffen. Dies erfuhr die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" aus Branchenkreisen. Der Münchner Konzern will im Zuge seines Milliarden- Sparprogramms weltweit 17200 Stellen abbauen, 6400 davon in Deutschland. Auch die Stellen in NRW sollen nach Möglichkeit ohne betriebsbedingte Kündigungen bis 2010 abgebaut werden, hieß ...

  • 27.06.2008 – 22:11

    Rheinische Post: Der Gas-Riese

    Düsseldorf (ots) - Der Chef von Gazprom hat nicht viel weniger Macht als der russische Präsident weshalb spekuliert worden war, Wladimir Putin könnte sich nach seinem Auszug aus dem Kreml in der Zentrale des weltgrößten Gaskonzerns einquartieren. So unverblümt wie der amtierende Gazprom-Chef Alexej Miller hätte aber selbst Putin nicht erklärt, dass er den weltweiten Energiemarkt beherrschen will. Das Opec-Kartell ist zahnlos geworden, da hat Miller Recht. Und ...

  • 27.06.2008 – 20:58

    Rheinische Post: Fremde USA

    Düsseldorf (ots) - von Reinhold Michels Der Atlantik werde breiter, heißt es seit längerem. Das ist völker- und politik-psychologisch gemeint. Europäer und Nordamerikaner, wiewohl unverbrüchliche Sicherheitspartner, werden sich fremder. Man empanziert sich millimeterweise voneinander - gefühlsmäßig. Jüngste Beispiele dafür sind die Recht-auf-Waffenbesitz-Entscheidung des Obersten Gerichts der USA sowie die Tod-den-Kinderschändern-Forderung Barack ...