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Rheinische Post

Rheinische Post: Zähe ICE-Ermittlung

Düsseldorf (ots)

Von Ulli Tückmantel
In einer Stadt, in der ein Archiv einstürzt, ohne dass es 
hinterher jemand gewesen sein will, kann natürlich auch ein ICE 
hinter dem Hauptbahnhof mit gebrochener Radsatzwelle entgleisen, ohne
dass die Staatsanwaltschaft sich zu einer Anklage in der Lage sieht. 
Hinnehmbar ist das nicht. Denn es liegt nach etlichen Rad- und 
Achsenbrüchen offen auf der Hand, dass die Bahn in der viel zu langen
Ära Mehdorn ein lebensgefährliches Konzept verfolgt hat, nämlich mit 
leichtsinnig geringen Kosten möglichst höchste Geschwindigkeiten zu 
fahren.
Das Eisenbahnbundesamt hat die Bahn AG erst zwingen müssen, Baureihe 
um Baureihe die Wartungsintervalle ihrer ICE-Flotte zu verkürzen. 
Noch im Jahr 2002, lange nach Eschede, musste die Bahn nach einem 
Bruch die Achsen aller Diesel-ECE austauschen. Nach der Kölner 
Beinahe-Katastrophe fuhr sie die Züge erst unter Zwang alle 60000, 
dann sogar alle 30000 Kilometer in die Werkstatt. Bei ihrem Neigezug 
ICE T setzte sie nach einem Achsriss selbst das Wartungsintervall von
240000 auf 100000 Kilometer herunter, bis das Eisenbahnamt den 
Werkstattbesuch alle 45000 Kilometer vorschrieb. Erfolgsgeschichten 
einer Firma, der ihre Kunden Leib und Leben anvertrauen, lesen sich 
anders.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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