Rheinische Post: Euro auf Bewährung
Düsseldorf (ots)
Außenpolitisch ist Kanzlerin Merkel fest entschlossen, die Euro-Krise zu lösen, ohne dass die Währungsunion auseinanderbricht. Nicht einmal das von der akuten Insolvenz bedrohte Griechenland will die deutsche Regierungschefin fallen lassen. Angela Merkel ist im Europa ihrer Vorgänger Adenauer, Schmidt und Kohl angekommen. Innenpolitisch werden ihre Spielräume dagegen kleiner. In der FDP droht ein womöglich negativer Mitgliederentscheid zum Euro-Rettungsschirm. Und die CSU, die mit schlechten Umfrageergebnissen in Bayern kämpft, möchte zu gern mit einer scharfen Haltung in Europas Schuldenkrise punkten. Auf Entgegenkommen kann Merkel hier nicht rechnen, zumal auch in der CDU die Gruppe der Euro-Skeptiker wächst. In der Sache ist die Kanzlerin hingegen längst auf einer Reise ohne Wiederkehr. Angesichts taumelnder Banken und insolvenzgefährdeter Euro-Staaten würde eine Verweigerungshaltung, so sehr sie den Beifall vieler gerade auch in den eigenen Reihen fände, die Finanzmärkte vollends ins Chaos stürzen. Wenn es zum Äußersten kommt, muss Merkel sich auch innenpolitisch durchsetzen, selbst wenn sie ihre Koalition auf eine harte Probe stellt. Denn der von ihr eingeschlagene Weg ist, um eine von Merkels Lieblingsvokabeln zu nennen, alternativlos.
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