Rheinische Post: KOMMENTAR Keine Integration ohne Fordern und Fördern
Düsseldorf (ots)
Von Michael Bröcker
Ist es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen, dass sich die Parteien CDU, CSU, Grüne und FDP am intensivsten über den Familiennachzug streiten? Es gibt größere Herausforderungen. Sicher: Niemand weiß, wie viele wirklich nachkommen würden. Von 60.000 bis 300.000 lauten die Schätzungen. Aber: Eine CDU-Kanzlerin, deren Partei die christliche Soziallehre als Gründungsidee verinnerlicht hat, sollte nicht die harte Linie bei Bürgerkriegsflüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus auspacken. Wenn man der Meinung ist, dass so viele Flüchtlinge nicht nach Deutschland hätten kommen sollen, hätte man früher Maßnahmen ergreifen müssen. Jetzt sind die Menschen da. Und sie müssen integriert werden. Dazu gehört das Fordern, das Erlernen der deutschen Sprache, die Anerkennung von Recht und Staat, das Engagement für einen Arbeitsplatz. Aber eben auch das Fördern. Die Möglichkeit, die engsten Familienangehörigen bei sich zu haben. Nur so gelingt das Ankommen. Man kann nicht die Familie in den Mittelpunkt der Politik stellen, aber Nicht-Deutschen, die hierbleiben dürfen, ihre Familie verweigern. Gerade Christdemokraten sollten das wissen.
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