Rheinische Post: Kein neuer Deal Kommentar Von Michael Bröcker
Düsseldorf (ots)
Irgendwann wird man David Cameron, den früheren britischen Premierminister, noch einmal befragen müssen, was er sich bei der Brexit-Abstimmung gedacht hat, die sein Land und die EU in ein unnötiges Chaos gestürzt hat. Der Deal, den seine Nachfolgerin mit der EU ausgehandelt hat, wird ihr zu Hause im Parlament in der Luft zerrissen. Ein harter Brexit, also ein unkontrolliertes Abgleiten Großbritanniens aus der EU, ist nicht mehr ausgeschlossen. Die Brexit-Minister in der EU sollten sich auf dieses Szenario einstellen, denn ein Nachverhandeln des Kompromisses wäre falsch. Wenn Theresa May ihre Hardliner nicht in den Griff bekommt, obwohl die EU in dem Vertragswerk einen Sonderstatus für die irische Grenze erlaubt und auch beim Handel weitreichende Zugeständnisse gemacht hat, muss sie zurücktreten. Einen neuen Deal wird es mit May nicht geben. Und der oder die Nachfolger(in) müsste sich überlegen, ob das britische Volk nicht erneut abstimmen sollte. Umfragen zufolge wünscht derzeit eine knappe Mehrheit der Briten den Verbleib in der EU. Das Brexit-Chaos vor dem Brexit hat offenbar einige abgeschreckt.
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