Rheinische Post: Europa holt auf
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Europas himmlischer Emanzipationsschritt ist erfreulich. Der erste Testsatellit für ein eigenes Navigationssystem dreht seine Bahnen im All. Das ist ein Grund zu Stolz und Selbstbewusstsein. Die Europäer werden den USA Konkurrenz machen, wie sie es schon mit Airbus-Flugzeugen und Ariadne-Raketen tun. Das alles wird sich wirtschaftlich positiv auswirken. Wer das Milliarden-Projekt Galileo als überflüssig und zu teuer abtut, irrt. Eine ähnliche Argumentation gab es vor Jahrzehnten schon beim Airbus-Projekt, und die Skeptiker hatten Unrecht. Europas neues globales Navigationssystem macht uns ein Stück unabhängiger von den USA. Das ist wichtig, weil deren GPS-System vom Militär kontrolliert wird. Politisch sind die Europäer künftig weniger unter Druck zu setzen. Sie werden nicht abgeschaltet werden können, wenn das Pentagon es aus militärischen Gründen gerne hätte. Und hier liegt auch die Chance zum zivilen Weiterverkauf von Galileo. Auch andere Länder werden die US-Kandare meiden wollen. Technisch haben die Europäer ebenfalls die Nase vorn. Ihr System wird genauer und zuverlässiger sein. Der Endanwender wird auf Zentimeter genau Standortbestimmungen durchführen können. Bei Ortungen ist das sehr wichtig.
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