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Rheinische Post: Gesundheit: die nächste Gebühr

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Die gesetzlichen Krankenkassen nehmen jährlich rund 150 Milliarden
Euro ein. Eine Summe, höher als der Staatshaushalt von Norwegen. 
Genug Geld, um eine angemessene Gesundheitsversorgung zu finanzieren,
sollte man meinen. Das Gegenteil ist der Fall, behaupten Kassen, 
Ärzte, Pharmabranche in seltener Einmütigkeit und fordern eine Reform
des Systems an Haupt und Gliedern.
Die Politik hat sich genau daran in den vergangenen Jahrzehnten 
mehrfach schwer verhoben. Der frühere Kanzler Schröder etwa beschrieb
gequält sein Scheitern: Nirgendwo begegne die Politik einem derart 
"vermachteten Komplex" wie im Gesundheitswesen. Vom den 
Reparaturversuchen seiner Gesundheitsministerin Ulla Schmidt bekamen 
die Versicherten prompt auch wenig mehr zu spüren als die Einführung 
der Praxisgebühr.
Aus diesem Schaden scheint Frau Schmidt nicht klug geworden zu sein, 
betrachtet man ihren neuen Lösungsversuch. Sie kombiniert die 
unvereinbaren Reformansätze der Volksparteien SPD und Union zu einem 
bürokratischen Monstrum. Damit wird zwar nicht das Problem auf der 
Ausgabenseite gelöst, aber immerhin für die Einnahmeseite ist ihr was
eingefallen: Die von den Sozialdemokraten im Wahlkampf heiß bekämpfte
Kopfpauschale kommt. Man wird den Eindruck nicht los, dass ihr 
Drei-Säulen-Plan getauftes Modell aus drei sehr ähnlichen Stützen 
besteht: Gebühr, Gebühr, Gebühr.

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