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Rheinische Post: Radau um Röttgen - Von STEFAN REKER

Düsseldorf (ots)

Der Streit im Bundesverband der Industrie um
das Bundestagsmandat des künftigen Hauptgeschäftsführers Norbert 
Röttgen wirft ein Schlaglicht auf interne Machtkämpfe des Verbandes, 
er wirft aber auch Grundsatzfragen nach Nebentätigkeiten von 
Abgeordneten auf.
Im BDI gibt es Differenzen über den eher konsensorientierten Kurs 
des Präsidenten Thumann gegenüber der Regierung. Manche wollen eine 
schärfere Abgrenzung, halten daher einen Hauptgeschäftsführer mit 
gleichzeitigem CDU-Abgeordnetenmandat für problematisch. Hinzu kommen
persönliche Eitelkeiten bis hin zu einer Art Hengstbissigkeit.
Vieles spricht dagegen, dass Abgeordnete zugleich hauptberuflich 
einem Interessenverband dienen. Da sind Zielkonflikte programmiert. 
Niemand kann auf Dauer Diener zweier Herren sein.
Doch grundsätzlich müssen Nebentätigkeiten möglich sein. Denn 
Abgeordneter zu sein ist kein Beruf; im Schnitt bleiben 
Parlamentarier nur acht Jahre im Bundestag. Und je mehr Erfahrung in 
"normalen" Berufen sie haben, desto besser ist das für die Qualität 
der Politik. Entscheidend ist, dass Nebentätigkeiten transparent 
sind. Dann können Parteibasis und Wähler entscheiden, ob sie das 
akzeptieren.

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Telefon: (0211) 505-2303

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