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Rheinische Post: Mittelständler wird REW-Chef

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Der RWE-Konzern bleibt sich selbst treu. Das Unternehmen, in dem 
SPD- und CDU-Kommunen, gleich zwei Gewerkschaften und alte 
Ruhrgebiets-Seilschaften den Ton angeben, hat den Mann in die Wüste 
geschickt, der aus dem Energieriesen einen normalen, 
kapitalmarktorientierten Konzern machen wollte. So war Roels beim 
Abbau der Schulden und dem Anstieg des Börsenkurses höchst 
erfolgreich, aber die Kommunikation mit den entscheidenden Gruppen im
Konzern klappte nicht.
Zugleich fehlte dem Holländer eine Vision, wohin er das Unternehmen 
entwickeln wollte. Internationale Übernahmekandidaten ließ er  weil 
zu teuer  vorbeiziehen. Und im Inland kreideten ihm die Kunden die 
ständigen Preiserhöhungen an. So war sein Image trotz aller Erfolge 
nicht das beste.
Mit Jürgen Großmann kommt ein erfolgreicher Mittelständler an die 
Spitze des Unternehmens. Das ist ein Wagnis, denn einen 
börsennotierten Konzern hat der umtriebige Selfmade-Man noch nicht 
geführt. Den zweitgrößten deutschen Energieanbieter im 
zusammenwachsenden europäischen Markt richtig zu positionieren und 
den Abstand zur übermächtigen Eon nicht zu groß werden zu lassen, ist
eine gewaltige Aufgabe. Großmann kann zupacken und liebt 
Herausforderungen. Die von RWE könnte eine Nummer zu groß sein.

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