Ors1080: Bilanz nach einem Jahr Aufbauarbeit nach der Flut: Bahn rollt im Dezember auf allen wichtigen Strecken
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Berlin (ots)
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Ein Jahr ist es her, dass die Flutkatastrophe der Bahn in Mitteldeutschland die schwersten Zerstörungen seit dem 2. Weltkrieg verursacht hat: Dresden war nahezu abgeschnitten, der Hauptbahnhof geflutet. Die Bahnverbindungen von und nach Leipzig, Chemnitz und Prag waren unterbrochen. Entlang von Weißeritz, Müglitz und Mulde klafften im Schienennetz große Lücken. Die Züge von München nach Berlin, die normalerweise über Leipzig fahren, mussten immer größer werdende Umwege nehmen.
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Kein Unternehmen hat die Flut mehr getroffen als die Deutsche Bahn. Der Gesamtschaden an den Anlagen, Immobilien und Fahrzeugen und durch Erlösausfälle beträgt 1,025 Milliarden Euro. Allein an zerstörter Infrastruktur in Sachsen summiert sich der Schaden auf 750 Millionen Euro. Zeitweilig waren 15 Strecken gesperrt. Ein Schaden, der die Bahn tief getroffen hat. Dazu der Bahnchef Hartmut Mehdorn:
O-Ton (ors10801) Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender DB AG
Angefangen mit dem wirtschaftlichen Einbruch, dass wir natürlich über ein ganzes Quartal in Sachsen, Sachsen-Anhalt und angrenzenden Gebieten keinen Verkehr oder nur reduzierten Verkehr fahren konnten, also keine Einnahmen hatten, so dass unser Jahresergebnis da schon ziemlich angestrengt ist , aber das ist die wirtschaftliche Seite. Viel wichtiger war es, dass natürlich viel Infrastruktur kaputt gegangen ist, viele Bahnhöfe kaputt gegangen sind, viele Investitionen kaputt gegangen sind, die wir gerade neu gemacht hatten, zum großen Teil. Und das trifft da dann so ein Unternehmen wie uns auch auf der Moral.
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Fast auf den Tag genau ein Jahr, nachdem die Flutkatastrophe auch an der Sachsen-Franken-Magistrale zwischen Tharandt und Dresden einen Totalschaden hinterlassen hatte, überzeugte sich am Donnerstag Bahnchef Mehdorn gemeinsam mit Bundesverteidigungsminister Peter Struck und dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Prof. Georg Milbradt, vor Ort über den Fortgang der Bauarbeiten. Die Strecke wird seit 1996 ausgebaut. Bis zum Jahr 2010 soll die Reisezeit mit Neigetechnikzügen auf zwei Stunden und elf Minuten sinken, mit konventionellen Zügen auf zwei Stunden und 48 Minuten. Trotz des Jahrhundert-Hochwassers im vergangenen Jahr wird die Bahn in Sachsen bis 2010 grundlegend saniert:
O-Ton (ors10802) Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender DB AG (31 Sekunden)
Die Bahn - und ich bin da sehr stolz auf unser Unternehmen - hat ja innerhalb kürzester Zeit den Verkehr wieder hergestellt , sicherlich nicht an allen Stellen so wie er vorher war, wir haben auch Ersatzverkehre fahren müssen, aber wenn man bedenkt, dass wir große Brücken blitzartig erneuert haben, dass wir über 400 km Schienenstrang neu machen mussten. Also wir haben innerhalb kürzester Zeit haben wir sehr viel Ersatz gemacht, so dass wir in unserem Modernisierungsprogramm Aufbau Ost eigentlich jetzt wieder im Termin sind.
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Die Deutsche Bahn geht für das Jahr 2003 von einem Mittelverbrauch in Höhe von rund 210 Mio. EUR zur Beseitigung der Hochwasserschäden aus. Zur Beseitigung der Schäden wurden durch den Bund mit der Sammelfinanzierungsvereinbarung Hochwasser rund 500 Millionen Euro für 2003 und 2004 zur Verfügung gestellt. Außerdem sind aus dem "Europäischen Fonds für regionale Entwicklung" (EFRE) in 2003 weitere 180 Millionen Euro - einschließlich Komplementärfinanzierung durch den Bund - abrufbar. Mehdorn würdigte die unbürokratische und rasche Hilfe von Bundesregierung und Europäischer Union. Der Bahnchef unterstrich, dass fast alle Strecken bis Jahresende wieder befahrbar sind:
O-Ton (ors10803) Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender DB AG (31 Sekunden)
Die Verkehre laufen normal, bis auf eine Strecke, das ist die Strecke zwischen Dresden- Hof-Nürnberg, da haben wir nach wie vor Probleme, aber da fahren wir nach wie vor Probleme. Aber da fahren wir Ersatzangebote, die nicht so attraktiv sind wie unsere ursprünglicher Verkehr. Alle anderen Bahn-Verkehre sind wieder intakt, auch die Strecken in Richtung Tschechien-Prag - das ist wieder in Ordnung. Insofern sagen wir: Verkehr ist wieder da. Es gibt noch einige Nebenstrecken, aber es ist nicht so, dass es uns irgendwie behindert. Ansonsten sind wir wieder zurück zur Normalität.
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Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember wird die Bahn auf allen wichtigen vom Hochwasser im August 2002 beschädigten Strecken in Sachsen und Sachsen-Anhalt wieder den Betrieb aufnehmen.
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