Lausitzer Rundschau: Mehr ziviles Engagement für Afghanistan Überfälliges Signal
Cottbus (ots)
Endlich dämmert der Bundesregierung, dass es größerer Anstrengungen bei der zivilen Aufbauhilfe bedarf, um einen dauerhaften Frieden in Afghanistan zu erreichen. Die Aufstockung der deutschen Entwicklungshilfe für das geschundene Land am Hindukusch war deshalb ein überfälliges Signal. Der gute Vorsatz kann allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass die Ausgaben für Schulen, Straßen oder Stromanlagen auch künftig nur einen Bruchteil der Kosten für laufende Militäreinsätze ausmachen. So lange dieses Missverhältnis weiter besteht, wird sich die Lage für die afghanische Bevölkerung nur schwerlich zum Besseren wenden. Keine Frage, mit Baumaschinen und Büchern allein lassen sich die Taliban nicht vertreiben. Aber langfristig wird ihnen damit der materielle und geistige Nährboden entzogen. Klar ist auch, dass die Aufbauhilfen ihre Wirkung nur bei einem Mindestmaß an Sicherheit entfalten können. Trotz aller Lippenbekenntnisse steckt die Ausbildung der afghanischen Polizei immer noch in den Kinderschuhen. Der Aufwand an finanzieller und personeller Unterstützung durch den Westen ist lächerlich. Dabei wären einheimische Sicherheitskräfte am ehesten geeignet, für Vertrauen in der Bevölkerung zu sorgen - und die internationale Militär-Allianz zu entlasten. Das veränderte Konzept der Bundesregierung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber eine grundlegende Kursänderung steht immer noch aus.
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