Lausitzer Rundschau: Zur Landtagswahl in Bayern
Cottbus (ots)
Politisch überleben, das ist CSU-Chef Erwin Huber wohl klar, wird er das beispiellose Wahldesaster, das am Sonntag den Mythos CSU zerstört hat, höchstwahrscheinlich nicht. Bis er aber den Stab auf einem Sonderparteitag am 25. Oktober weiterreichen muss, steht ihm noch einiges bevor. Man kennt es aus früheren CSU-Krisen: In solchen Situationen wird täglich aus der Deckung auf das waidwunde Wild angelegt, bis es erlegt ist. Noch einmal ist es Huber und Ministerpräsident Günther Beckstein gestern gelungen, einigermaßen den Deckel auf dem brodelnden CSU-Topf zu halten. Sie taten das wohl weniger in der Hoffnung, ihren eigenen Kopf zu retten als vielmehr in der Absicht, das blanke Chaos zu verhindern. Denn, wird das komplette CSU-Führungstandem verschrottet, droht ein unkontrollierter Machtkampf in der Partei. In einer solchen Situation gibt es nur eines: Wogen glätten und Zeit gewinnen in der Hoffnung, eine ordentliche Lösung hinzubringen. Immerhin muss die CSU parallel auch noch etwas tun, was sie seit 1954 nicht mehr getan hat: Koalitionsverhandlungen führen. Und das auch noch mit sehr selbstbewussten Parteien - nämlich der FDP oder den Freien Wählern, die ihre politische Handschrift hinterlassen müssen, wenn sie 2013 wieder gewählt werden wollen. Schlimmer konnte es für die sieggewohnte und -verwöhnte CSU kaum kommen.
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