Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Der amerikanische Kongress nach dem Machtwechsel Warten auf den großen Preis

Cottbus (ots)

Er wird nicht mehr all zu viel zu sagen haben,
dieser George W. Bush, in seinen zwei Jahren Restlaufzeit. Dies 
scheint offenkundig nach der großen Wahlniederlage seiner Partei, der
Republikaner. Und so knüpfen sich vor allem außerhalb der Vereinigten
Staaten große Hoffnungen an den gestrigen Wechsel der Mehrheit in 
beiden Parlamentskammern Washingtons. Die Supermacht erhält die 
Chance zu einem Kurswechsel, der die Verbündeten wieder ruhiger in 
die nahe Zukunft blicken lässt.
Vor all zu optimistischen Erwartungen muss allerdings gewarnt werden.
Außenpolitisch sind die erstarkten demokratischen Gegner von Bush 
zutiefst zerstritten und deswegen kaum handlungsfähig. Nicht wenige 
von ihnen haben vor vier Jahren Bush einen Blankoscheck für den 
Feldzug im Irak ausgestellt. Und so ist beispielsweise Senatorin 
Hillary Clinton vor allem damit beschäftigt, den vorsichtigen Rückzug
von den einst von ihr eingenommenen Positionen zum Irak-Krieg zu 
organisieren.
Dieser Krieg wird die Politik der USA in den nächsten zwei Jahren so 
sehr beherrschen, dass wenig übrig bleibt für die anderen dringenden 
Fragen, denen sich Washington längst zu stellen hätte. Er wird die 
angespannten Beziehungen zu Europa überschatten und gemeinsame 
Initiativen zum Welthandel erschweren. Am ehesten noch sind beim 
Klimaschutz Veränderungen zu erwarten.
Dieser neue, demokratische Kongress wird vor allem bestimmt sein vom 
großen Warmlaufen für die nächste Wahl in knapp zwei Jahren, in der 
es nicht nur um den Kongress, sondern auch ums Weiße Haus geht. Zum 
ersten Mal seit sehr langer Zeit wird kein amtierender Präsident oder
Vizepräsident antreten. Dies war zuletzt 1968 der Fall, als im 
übrigen die USA und ihre Parteien tief in den Vietnam-Krieg 
verstrickt und im Inneren genau so gespalten waren wie derzeit. Zu 
viele der wichtigsten Politiker bei den Demokraten wie bei den 
Republikanern sind inzwischen im Vorwahlkampf und mit dem Eintreiben 
von Geldern zur Finanzierung des großen Rennens beschäftigt.
Dies ist um so bedauerlicher, als spätestens im Herbst dieses Jahres 
sich in Europa die Dinge einigermaßen sortiert haben dürften. 
Frankreich und Großbritannien werden dann den Wechsel an der Spitze 
hinter sich haben. Immerhin bleibt die Hoffnung, dass der alte 
Kontinent sich auf die eigene Verantwortung besinnt. Er hat im 
Wartestand nichts zu gewinnen.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
  • 03.01.2007 – 18:38

    Lausitzer Rundschau: Stoiber-Kritikerin Pauli fordert Basisbefragung Ohne Chance

    Cottbus (ots) - Mit der Forderung der Fürther CSU-Landrätin Gabriele Pauli nach einer Befragung der Parteimitglieder zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2008 will sich das CSU-Präsidium am kommenden Montag beschäftigen. Damit ist CSU-Parteichef Edmund Stoiber erstmals in der Auseinandersetzung mit der aufmüpfigen Landrätin in die Offensive ...

  • 03.01.2007 – 18:37

    Lausitzer Rundschau: Die Konjunktur und die Aufgaben der Politik Reformen der ruhigen Hand

    Cottbus (ots) - Zieht man von dem gegenwärtigen respektablen Wirtschaftswachstum die externen Faktoren ab, dann bleibt nicht viel an Leistungen der Politik. Die florierende Weltwirtschaft, ein paar Feiertage weniger und die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 machen das meiste aus. Und die Anstrengungen der Unternehmen selbst. Die Regierung hat immerhin einen ...