Mitteldeutsche Zeitung: zu Kinderarmut
Halle (ots)
Als die OECD kurz vor der Bundestagswahl 2009 den Anteil armer Kinder in Deutschland mit 16,3 Prozent bei einem OECD-Durchschnitt von 12,4 Prozent angab, war die Wirkung enorm. Die erste gesetzliche Maßnahme von Schwarz-Gelb, das "Wachstumsbeschleunigungsgesetz", umfasste eine Kindergelderhöhung um 20 Euro monatlich zum 1. Januar 2010. Hätte die Koalition ebenso gehandelt, wenn sie die neuen Berechnungen mit einer Kinderarmutsquote von zehn Prozent zur Verfügung gehabt hätte? Wer mag, kann die bereinigten Daten für Forderungen nach einem Abbau des Sozialstaates nutzen. Ebenso gut ist die Notwendigkeit abzulesen, unvermindert gegen Kinderarmut zu kämpfen. Alles eine Frage der Interpretation.
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