Mitteldeutsche Zeitung: zu Ägypten
Halle (ots)
Ägypten kommt nicht zu Ruhe, seit vor zwei Jahren der damalige Präsident Hosni Mubarak gestürzt wurde. Das Land musste erleben, dass eine sterbende Diktatur nicht automatisch in einer westlich geprägten Demokratie aufgehen muss. Gewiss - die islamische Welt hat ihre religiösen und politischen Eigenheiten, doch die Herrschaft der Muslimbrüder von Mohammed Mursi und der Einfluss radikaler Salafisten behagt immer weniger Ägyptern. Ihr Verständnis von Menschenrechten und Freiheiten ist ein anderes. Ägyptens Instabilität aber ist beispielhaft für die gesamte Region. Algerien erlebte kürzlich islamistische Gewalt, Libyen kann sie nur mit Mühe beherrschen und Tunesien macht eine ähnliche Gratwanderung durch. Der arabische Frühling ist längst nicht zum Sommer geworden.
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