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AOK Baden-Württemberg

Sozialministerin Tanja Gönner und AOK-Chef Dr. Rolf Hoberg: "Baden- Württemberg steht in den Startlöchern zur Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte." - Testlauf im Stadt- und Landkreis Heilbronn

Stuttgart (ots)

Die bisherige Krankenversicherungskarte soll vom
1. Januar 2006 an durch eine elektronische Gesundheitskarte ersetzt
werden. In verschiedenen Testregionen im Bundesgebiet soll bereits ab
diesem Jahr die neue Gesundheitskarte erprobt werden. In
Baden-Württemberg wollen sich die AOK, die Betriebskrankenkassen
Bosch, Daimler-Chrysler und SEL und die Techniker Krankenkasse sowie
auch Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Krankenhäuser an der Testphase
beteiligen. Mit einem Telematiktag am 23. Februar 2005 stellen die
Projektbeteiligten in Berlin dar, dass sie für den Test der neuen
Karte in Heilbronn bereit sind. "Wir sind gut aufgestellt und stehen
in den Startlöchern. Die Einführung der elektronischen
Gesundheitskarte ist ein Jahrhundertprojekt, das in unserem
Gesundheitswesen ein neues Zeitalter einläuten wird. Wir sind fest
entschlossen, die Entwicklung mit voranzutreiben und haben zur
Erprobung beste Voraussetzungen geschaffen", erklärten
Baden-Württembergs Sozialministerin Tanja Gönner und der Chef der
Landes-AOK Rolf Hoberg. Für die Leistungserbringer koordinierte die
Landesärztekammer Baden-Württemberg die Verhandlungen. Deren
Präsidentin Dr. med. Ulrike Wahl erklärte: "Mit unserer Beteiligung
wollen wir sicherstellen, dass ärztlicher Sachverstand in die
Entscheidungen über den weiteren Fortgang des Projekts mit einbezogen
wird." Mit der elektronischen Gesundheitskarte könnten
Voraussetzungen geschaffen werden, die Information und Kommunikation
zwischen allen in der Gesundheitsversorgung beteiligten Partnern zu
revolutionieren, zeigte sich Tanja Gönner überzeugt. "Der Austausch
von patientenbezogenen Daten und Informationen wird nicht nur
einfacher und schneller. Wir schaffen es außerdem, die noch
vorhandenen Schnittstellenprobleme zwischen den verschiedenen
Sektoren zu überwinden." Die Vorbereitungen für die Kooperation in
einer Arbeitsgemeinschaft seien abgeschlossen. "Die
Projektverantwortlichen haben sich zur Zusammenarbeit verpflichtet.
Darüber hinaus konnten wir auch die Leistungserbringer: Ärzte,
Zahnärzte, Apotheker und Krankenhäuser gewinnen und in Form einer
Arbeitsgemeinschaft einbinden." Mit diesem breiten Schulterschluss
seien beste Bedingungen für ein konstruktives Zusammenwirken in der
Erprobungsphase sicher gestellt. Das Land werde das Projekt außerdem
mit rund 200.000 Euro unterstützen, kündigte Tanja Gönner an. "Das
ist ein vor allem symbolischer Beitrag, mit dem wir aber sehr
deutlich zum Ausdruck bringen, welch hohe Priorität wir der
Entwicklung der elektronischen Gesundheitskarte beimessen."
Testregion soll der Stadt- und Landkreis Heilbronn werden, erläuterte
Rolf Hoberg: "Wir haben dort wichtige Vorerfahrungen mit der
AOK-Versichertenkarte mit Bild gemacht. So hat sich ein Drittel der
AOK-Versicherten für das Foto auf der Karte entschieden und rund 90
Prozent der Ärzte und Zahnärzte und deren Praxispersonal beurteilen
die Bild-Karte positiv. Darauf können und wollen wir aufbauen." Die
Region Heilbronn ist, so Hoberg weiter, auch aus weiteren Gründen für
eine Erprobung ideal: "Neben der geografischen Lage einer
geschlossenen Region sprechen die dort vorhandenen medizinischen
Versorgungsstrukturen, die Innovationsbereitschaft und die hohe
Akzeptanz bei den Partnern im Gesundheitswesen und den Versicherten
für den dortigen Testlauf." Landesärztekammer-Präsidentin Dr. Wahl
betonte: "Viele Heilbronner Ärztinnen und Ärzte sind grundsätzlich
zur Teilnahme am Modellprojekt bereit. In ihren Praxen bestehen
bereits die technischen Voraussetzungen für die Erprobung der neuen
elektronischen Gesundheitskarte." Die frühere Kassenärztliche
Vereinigung Nord-Württemberg habe mit ihrem 'Doctor-2-Doctor-Projekt'
eine Telematik-Infrastruktur aufgebaut. So seien bei den
teilnehmenden Medizinern in dieser Region bereits heute Arztbriefe,
Krankenhauseinweisungen, Rezepte, Honorarabrechnungen oder
Überweisungen auf elektronischem Wege möglich. Die elektronische
Gesundheitskarte werde die Versichertenangaben enthalten und alle
Daten, die zur Ausgabe eines elektronischen Rezepts erforderlich
sind. Dazu soll es auf freiwilliger Basis einen medizinischen Teil
mit Gesundheitsdaten geben. Die elektronische Gesundheitskarte sei
ein entscheidendes Instrument zur Verbesserung von Qualität und
Effizienz der gesundheitlichen Versorgung, zeigten sich Gönner und
Hoberg überzeugt. "Die elektronische Gesundheitskarte ist der
Durchbruch der Telematik im Gesundheitswesen. Sie schafft Transparenz
in der Behandlung, hilft unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden
und lässt unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen schneller
erkennen." Die Vorteile für die Patienten lägen auf der Hand. Diese
gelte es nun möglichst schnell umzusetzen. Die Bundesregierung hatte
angekündigt, bei der Computer-Messe CEBIT in Hannover Mitte März die
so genannte Lösungsarchitektur für das Gesamtprojekt vorzustellen.
"Danach ist es entscheidend, dass das Bewerbungsverfahren zügig
anläuft, um nicht weitere Zeit zu verlieren", sagten Tanja Gönner und
Rolf Hoberg.

Pressekontakt:

AOK Baden-Württemberg
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Pressestelle
Telefon: 0711 25 93-234
mailto:presse@bw.aok.de

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