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WAZ: Das Leben ist kein Ponyhof - Kommentar von Ulrich Schilling-Strack
Essen (ots)
Das Leben ist immer lebensgefährlich, hat Erich Kästner uns wissen lassen. Eine gewisse Gelassenheit im Umgang mit Katastrophenmeldungen gebietet sich denn auch bei der Analyse einer Studie, die in der fetten Zeile gipfelt: Vorsicht - das Ruhrgebiet könnte ihre Gesundheit gefährden.
Treibt uns diese Warnung den Angstschweiß auf die Stirn, packen wir die Koffer und suchen das Weite? Nur die Ruhe. Über die Aussagekraft einer Statistik lässt sich streiten. Das müssen wir in diesem Fall aber gar nicht. Dass wir hier nicht im Paradies leben, war nämlich bekannt. Das Ruhrgebiet ist eins der größten Ballungszentren Europas und kein Ponyhof. Viele Menschen, viele Autos, viel Lärm. Stress. Auf der Alm geht's beschaulicher zu.
Wollen wir es anders? Nicht unbedingt, und schon gar nicht grundsätzlich. Natürlich gibt es Optimierungsbedarf. Warum sollte unsere Luft schmutziger, unser Wasser schlechter, unser Verkehrssystem schwerfälliger als woanders sein? Das prickelnde Gefühl einer lebendigen Großstadt wollen wir dagegen nicht missen. Dafür zahlt man einen Preis. Berlin ist arm, aber sexy, das Ruhrgebiet eben hektisch, aber spannend.
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