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WAZ: Mafia-Morde von Duisburg: Der Doppelschlag - Kommentar von Hayke Lanwert
Essen (ots)
Noch am Nachmittag der grausamen Morde hatte die Duisburger Polizei vorsichtig abgewogen, ja, fast einen unsicheren Eindruck gemacht. Mafia, ja mag sein, aber vielleicht handele es sich doch um eine Beziehungstat. Journalisten fragten gezielt nach Namen von vermeintlichen Mafiosi, stellten Verbindungen her, die die Ermittler nur vage beantworteten. Fast neidisch klang da die Bemerkung eines Fahnders: "Ja, Sie haben es gut, Sie können mal eben ihre Kollegen in Italien kontaktieren. Bei uns gibt es Dienstwege!" Und nun das! Fast zeitgleich schlägt die italienische Polizei im Mafia-Nest San Luca zu. Militärisch geplant, sehr souverän. Der Staat Italien spielt nicht nur mit den Muskeln, sondern nutzt sie auch. Unmissverständlich. Und in Deutschland spricht die 120-köpfige Mordkommission von einer konkreten, sehr vielversprechenden Spur, "die zu den Tätern führen könnte". Es scheint, als ob sich unter dem Druck der Ereignisse Wege verkürzten. Italienische Ermittler in Deutschland, deutsche in Italien. Die Geschichte drumherum, sie wäre Stoff für einen Film. Hoffen wir also auf ein Happy End.
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