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WAZ: McKinsey für vorübergehende Verstaatlichung von Unternehmen in Treuhandanstalt II. - Unterstützung für Rüttgers

Essen (ots)

Der McKinsey-Manager Jürgen Kluge hat sich für den
Aufbau einer zweiten Treuhandanstalt zur Absicherung von Unternehmen 
in der Finanzkrise ausgesprochen. Die Anstalt solle im Notfall auch 
im Kern gesunde Unternehmen verstaatlichen können.
 "Ich bin ein überzeugter Marktwirtschaftler, ich sehe aber auch 
durch meine Klientengespräche, in welcher Größenordnung eine 
Pleitewelle auf uns zukommt. Deshalb habe ich Anfang Dezember bei 
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers den Deutschlandfonds angeregt",
sagte Jürgen Kluge, Chef der Sparte "Öffenlicher Sektor" der 
internationalen Unternehmensberatung, gestern auf Anfrage der 
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Der 
Vorschlag sei daraufhin gemeinsam weiterentwickelt worden, hieß es in
der NRW-Staatskanzlei.
 Es sei zu erwarten, dass bei den derzeitigen Auftragseinbrüchen in 
der deutschen Industrie von 20 bis 50 Prozent eine Vielzahl auch 
hochprofessioneller und innovativer Unternehmen mit 
"Schlüsseltechnologien unter die Nulllinie gedrückt werden und 
Massenentlassungen die Folge sind". Er rechne bereits im März mit 
derartigen Folgen der Weltwirtschaftskrise. Der Deutschlandfonds mit 
einem Volumen von 100 Milliarden Euro solle sowohl Kredite als auch 
Bürgschaften vergeben, aber auch Beteiligungen an Unternehmen halten.
 "Für das alles benötigt man professionelle Entscheidungsprozesse. 
Der Staat kann nicht mit der Gießkanne durchs Land laufen und normale
Marktprozesse behindern. Deshalb brauchen wir eine Treuhand II mit 
einem Vorstand, einem Aufsichtsrat und einer Charta", so der frühere 
Deutschlandchef von McKinsey. Das alles sei notwendig, "damit wir 
vorbereitet sind, wenn der Tsunami anrollt", so Kluge, der sich für 
die weitere Diskussion der von Rüttgers angestoßenen politischen 
Debatte einsetzte. Voraussetzung für eine Staatsbeteiligung sei ein 
gutes Geschäftsmodell und Management. Die derzeitigen Überlegungen in
der Großen Koalition, den Deutschlandfonds lediglich zur Vergabe von 
Kreditbürgschaften aufzulegen, reiche bei weitem nicht aus. "Die 
Wirklichkeit wird uns einholen."

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Telefon: 0201 / 804-2727
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