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WAZ: Teure Wünsche - Kommentar von Daniel Freudenreich

05.07.2011 – 19:12

Essen (ots)

Das Positionspapier der SPD zur Pflege klingt vielversprechend. Es stärkt die Versorgung Demenzkranker, wertet insgesamt die Pflege auf und hilft Berufstätigen, die einen Verwandten betreuen. Wer sich permanent um einen Pflegefall zu Hause kümmert, bekommt ebenfalls mehr Hilfe durch die längere Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Solche "Anreize" für die Daheimpflege sind auch deswegen wichtig, da professionelle Einrichtungen die Versorgung von Millionen Hilfsbedürftigen allein nicht bewältigen können. Lohnersatzleistungen für Berufstätige, die kurzzeitig Angehörige pflegen, und flexible Zeitbudgets erleichtern den Spagat zwischen Pflege und Beruf. Alles schön und gut. Doch die Wünsche der SPD werden Milliarden kosten. Nun muss sie auch sagen, wie sie diese Leistungen finanzieren will. Klar ist, dass die Sozialdemokraten eine Bürgerversicherung in der Pflege anstreben. Denkbar wäre eine höhere Beitragsbemessungsgrenze, um mehr Geld ins System zu bringen. An der Finanzierung arbeitet eine Gruppe in der Parteizentrale. Bis sie hier keine Finanzierung vorlegt, bleibt das Papier der Fraktion ein "Wünsch-dir-was"-Konzept.

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