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Offener Brief an die Bundesregierung: Praxisorientierte Forschung zur Elektromobilität weiterführen!

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Pressemitteilung

Berlin, 29. Januar 2024

Offener Brief an die Bundesregierung: Praxisorientierte Forschung zur Elektromobilität weiterführen!

Ein breites Bündnis aus Forschung und Industrie fordert die Bundesregierung auf, Bundesmittel für die anwendungsorientierte Forschung zur Elektromobilität auch im Haushalt 2024 und darüber hinaus bereitzustellen. Mit einem Offenen Brief wenden sich die Unterzeichner an die Bundesregierung, die plant, Finanzmittel für „Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Elektromobilität“ im Klima- und Transformationsfonds ab dem Haushaltsjahr 2024 massiv zu kürzen und danach auslaufen zu lassen.

Eine solche Entscheidung wäre aus klima- und industriepolitischen Gründen fatal, kritisieren die mehr als 25 Universitäten, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Unternehmensnetzwerke, darunter das Öko-Institut. Das Bündnis appelliert an die Bundesregierung, die Haushaltsplanungen zu korrigieren. Nur so könnten langfristige Schäden für die Transformation des Verkehrssektors, die Erreichung der Klimaziele und die damit verbundene Wertschöpfung einer Schlüsselindustrie in Deutschland abgewendet werden.

Wissen für die nachhaltige Transformation sichern

Die deutsche Automobilindustrie befindet sich in einer entscheidenden Phase der Transformation hin zu elektrischen Fahrzeugen. Um eine zukunftsfähige Position im internationalen Wettbewerb zu sichern und die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen, ist die Entwicklung eines robusten heimischen Marktes für Elektromobilität unerlässlich. Das gilt auch für das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektroautos und einem Drittel elektrischer Fahrleistung von Lkw bis 2030.

Die Bedeutung einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur, stabiler Wertschöpfungsketten und innovativer Industrien wie der Batterieproduktion und deren Recycling ist nicht zu unterschätzen. In diesem Zusammenhang kommt praxisorientierter Forschung, insbesondere staatlich geförderten Forschungsprojekten im Bereich Elektromobilität, eine entscheidende Rolle zu. Diese Projekte liefern unabhängiges Wissen, das für die Umsetzung der Transformation in Politik, Verwaltung und Industrie essenziell ist.

Wertschöpfung und Resilienz für kritische Rohstoffe

Die Elektrifizierung von Lkw, die Integration von Ladepunkten in das Stromnetz und die Veränderungen in den industriellen Wertschöpfungsketten, insbesondere im Hinblick auf Lithium-Ionen-Batterien und Elektromotoren, stellen zentrale Herausforderungen dar. Die EU hat mit dem Critical Raw Materials Act ehrgeizige Ziele für strategische Rohstoffe gesetzt, in dessen Rahmen Deutschland eine sichere Versorgung und effektives Recycling sicherstellen muss, um seine Wettbewerbsposition zu erhalten.

Die jüngsten Kürzungen im Forschungsbudget, so der Appell, gefährden die zukünftige industrielle Kompetenz und Leistungsfähigkeit Deutschlands in einem strategischen, eminent wichtigen Zukunftsfeld. Der Verlust von jahrelang aufgebautem Wissen und die damit verbundene Einschränkung der politischen sowie wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit wird gravierende Auswirkungen auf den Standort Deutschland haben. Daher ist es von größter Wichtigkeit, dass in den kommenden Jahren weiterhin ausreichende Bundesmittel für Forschungsprojekte in der Elektromobilität bereitgestellt werden, um die ökologische und industriepolitische Transformation im Verkehrssektor erfolgreich voranzutreiben.

Offener Brief „Praxisorientierte Forschung zur Elektromobilität weiterführen! Stellungnahme zur Beendigung der Elektromobilitätsforschung in Deutschland“ unter Beteiligung des Öko-Instituts

Mitunterzeichner des offenen Briefs „Praxisorientierte Forschung zur Elektromobilität weiterführen!“ sind:

  • Accurec Recycling GmbH
  • CONTARGO trimodal network
  • Daimler Truck AG
  • Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH
  • Entega AG
  • Fachhochschule Erfurt
  • Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. (FfE)
  • Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
  • Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Hertie School Centre for Sustainability
  • Hochschule Darmstadt
  • Hochschule Pforzheim
  • hySOLUTIONS GmbH
  • ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH
  • IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
  • Nuts One GmbH
  • Öko-Institut e.V.
  • Dr. Patrick Plötz
  • Reiner Lemoine Institut gGmbH
  • REWIMET e.V.
  • RWTH Aachen University
  • SWM – Stadtwerke München GmbH
  • Technische Universität Berlin
  • TU Bergakademie Freiberg
  • Volkswagen Group Innovation

Ansprechpartner am Öko-Institut

Dr. Matthias Buchert

Leiter des Institutsbereichs

Ressourcen & Mobilität

Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt

Telefon: +49 6151 8191-147

E-Mail: m.buchert@oeko.de

Florian Hacker

Stellv. Leiter des Institutsbereichs

Ressourcen & Mobilität

Öko-Institut e.V., Büro Berlin

Telefon: +49 30 405085-373

E-Mail: f.hacker@oeko.de

Peter Kasten

Stellv. Leiter des Institutsbereichs

Ressourcen & Mobilität

Öko-Institut e.V., Büro Berlin

Telefon: +49 30 405085-349

E-Mail: p.kasten@oeko.de

Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

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Mandy Schoßig
Öffentlichkeit & Kommunikation
Borkumstraße 2
D-13189 Berlin
Tel: +49 30 405085-334 
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