Neue OZ: Kommentar zu G8
Gipfel
Iran
Osnabrück (ots)
Pulverfässer bald mit Nuklearzünder?
Die führenden Industriestaaten haben beim G-8-Gipfel bemüht versucht, den Druck auf den Iran zu erhöhen. Bis September soll sich das Mullah-Regime nun entscheiden, ob es im Atomstreit das Dialogangebot des US-Präsidenten annehmen will. Andernfalls drohen schärfere Sanktionen - und möglicherweise etwas, worüber nur noch die Israelis diskutieren: ein Militärschlag gegen die Nuklearanlagen.
Diese Absichtserklärungen und Planspiele kennen die Machthaber im Iran zur Genüge. Es ist zu befürchten, dass sie mit aller Sturheit das Atomprogramm fortsetzen, so wie sie mit aller Härte gegen die iranische Opposition vorgehen. Für Präsident Ahmadinedschad war es "die freieste Wahl auf der Welt". Diese Aussage dürfte den gleichen Wahrheitsgehalt haben wie sein Versprechen, das Atomprogramm diene nur friedlichen Zwecken.
Obama wird zeigen müssen, wie er seinen großen Worten von einer atomwaffenfreien Welt Taten folgen lassen will, wenn in Teheran, aber auch in Nordkorea skrupellose Diktatoren sitzen. Eine iranische Atombombe würde die Gefahr erhöhen, dass Terrorgruppen an Massenvernichtungswaffen gelangen. Zudem wäre ein Wettrüsten in Nahost zu befürchten. Eine Region, die nicht zu Unrecht als ein fragiles Gebilde aus etlichen Pulverfässern bezeichnet wird. An jedes einzelne auch noch einen Nuklearzünder zu legen wäre keine friedensfördernde Maßnahme.
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