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Neue OZ: Kommentar zu Vertriebene
Stiftung
Steinbach

Osnabrück (ots)

Opfer à la Steinbach
Das Zentrum gegen Vertreibungen soll an Flucht und Vertreibung 
erinnern und die Versöhnung mit Osteuropa vorantreiben. Das eine geht
nicht ohne das andere. Für Deutschlands Ruf ist es daher beschämend, 
dass Erika Steinbach im Streit um ihre Berufung in den Stiftungsrat 
die Verfolgung glasklarer Lobbyinteressen als Weg der Vernunft 
preist. Der Vertriebenen-Präsidentin geht es einzig und allein um das
von Leid geprägte Schicksal von Millionen von Deutschen.
Doch was erst sollen Polen zu dem grauenvollen Unrecht im Zweiten 
Weltkrieg sagen, das Deutsche über sie gebracht haben? Außenminister 
Guido Westerwelle achtet die polnische Wahrnehmung der Geschichte in 
völlig angemessener Weise. Wer wie Steinbach die Oder-Neiße-Linie 
nicht anerkennt und gegen Polens Beitritt zur EU kämpfte, dem fehlt 
die moralische Legitimation, im wichtigsten Gremium einer 
Gedenkstätte der Versöhnung zu sitzen.
Wenn sich die Bundesregierung auf Steinbachs erpresserische 
Forderungen einließe, verlöre sie außenpolitische Achtung. Ein 
seriöser Kompromiss sähe bei einem Verzicht der CDU-Politikerin zwar 
mehr BdV-Sitze vor, aber keinesfalls die Unabhängigkeit des Rates vom
Kabinett. Der Ausgleich der Interessen muss gewahrt bleiben.

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Telefon: 0541/310 207

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