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Neue OZ: Kommentar zu Frankreich
Sarkozy
Google

Osnabrück (ots)

Heiliger Nicolas!
Er streitet mit der Inbrunst der heiligen Johanna - und wirkt so 
komisch wie Don Quichote beim Ritt gegen die Windmühlenflügel. 
Nicolas Sarkozys Abgabenoffensive richtet sich an einen Adressaten, 
der nicht zu fassen ist. Google ist wie das Internet selbst: 
allgegenwärtig, deshalb ortlos und niemals zu stellen.
Dabei drängt das Problem. Alles nehmen, nichts geben - Googles 
Umgang mit Inhalten folgt dieser für die Kultur ruinösen Maxime. Wer 
mit einer Abgabe wenigstens einen Teil der gigantischen Erlöse des 
Internet-Giganten umleiten will, wehrt sich gegen einen schleichenden
Auszehrungsprozess.
Das ehrt Sarkozy - wenn er denn mit seiner Kampagne gegen Google 
nicht ohnehin den latenten, in Frankreich aber populären 
Anti-Amerikanismus mobilisieren und damit Sympathien gewinnen möchte.
Google-Gelder könnten allerdings gut angelegt sein. Zum Beispiel für 
das Einscannen wichtiger Bücher durch Bibliotheken und nicht allein 
durch Google selbst. Denn da liegt das größte Zukunftsproblem der 
Kultur - dass eben nicht allein Google entscheiden darf, was morgen 
noch lesens- und damit wissenswert ist.

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