Neue OZ: Kommentar zu Niedriglöhne
Osnabrück (ots)
Ungerechte Bezahlung
Deutschland als Niedriglohnland - nein, so weit sind wir noch nicht. Aber eine Tendenz ist erkennbar, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Immerhin 16 Prozent der Vollzeitbeschäftigten bekommen weniger als 1800 Euro brutto pro Monat. Dabei sind Frauen, wie leider kaum anders zu erwarten, sehr viel stärker betroffen als Männer. Das liegt immer noch an der bis heute häufig tendenziell schlechteren Bezahlung von Frauen und der "Babypause", die in der Regel eher die Mütter einlegen als die Väter.
Kein Wunder, aber deshalb nicht weniger ungerecht ist es, dass in Ostdeutschland dreimal so viele Menschen Niedriglöhne bekommen wie in den alten Bundesländern. Wobei es hier auch deutliche Unterschiede gibt. So würden, wie es in der DGB-Studie heißt, besonders im Westen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens niedrigere Löhne häufiger gezahlt als in den anderen Landesteilen.
Gerade bei den Berufsgruppen, die sich für ihre Kunden die Hacken ablaufen, ist der Niedriglohn weit verbreitet - im Dienstleistungssektor. Dabei kommt es besonders hier auf gerechte Bezahlung für guten Service an. Das gilt auch für Leiharbeiter, die oft den gleichen Job machen wie ihre festangestellten Kollegen. Ein aktuelles Beispiel verdeutlicht das: Der Leiharbeiter verdient pro Stunde 6,42 Euro, sein Kollege 12 Euro für den gleichen Job - ungerecht.
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