Neue OZ: Kommentar zu Audi
Elektromobilität
Osnabrück (ots)
Wirklich innovativ, aber . . .
Auf dem Weg in die Elektromobilität wappnet sich Audi gegen die zentrale Schwachstelle des Stromautos - dass dieses nur dann CO2-neutral und damit klimafreundlich fährt, wenn es mit Energie aus erneuerbaren Quellen betankt wird. Das ist ein weiser und strategisch kluger Schachzug, der obendrein tatsächlich umweltfreundlich ist.
Hinzu kommt, dass die Technik, die die Ingolstädter Ingenieure gemeinsam mit ihren Partnern ausgetüftelt haben, wirklich innovativ ist. Auch hier hat Audi ein zentrales Problem erkannt - und gebannt. Dass Windstrom als solcher nicht speicherbar ist, umgehen sie mit der raffinierten Umwandlung in künstliches Erdgas. Immerhin 60 Prozent der Windenergie fließen so in den Tank des Autos - das ist allemal besser, als Windräder bei Überproduktion abzuschalten und die Autos mit klimaschädlichen fossilen Brennstoffen zu befeuern.
Und dennoch bleibt das Audi-Windspiel nur ein kleiner Anfang. Das weiß das Unternehmen selbst und nennt seine neue Strategie wohlweislich "balanced mobility", ausgeglichene Mobilität. Auf schönmalerische Worte wie "eco", "öko" oder "grün" verzichtet Audi angesichts der Spritmengen, die die noblen Modelle noch fressen, völlig zu Recht.
Denn vier Windräder und eine Methanisierungsanlage reichen bei Weitem nicht, einen Autokonzern umweltverträglich zu machen. Gleichwohl kann Audi glaubwürdig bleiben, wenn es den grünen Gedanken nun zielstrebig in alle Bereiche des Unternehmens hineinträgt.
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