Neue OZ: Kommentar zu Sucht
Drogen
Osnabrück (ots)
Generationen am Tresen
Auch wenn es eine erfreuliche Nachricht ist, dass deutsche Jugendliche weniger Alkohol, Zigaretten und Cannabis als noch vor zehn Jahren konsumieren: Der Drogenbericht der Bundesregierung gibt keine Entwarnung, sondern Grund zur Sorge.
Das liegt zum einen daran, dass fast die Hälfte der Männer zwischen 18 und 29 Jahren riskant viel Alkohol trinkt - jeden oder fast jeden Tag. Es alarmiert, dass sich ein so großer Teil offensichtlich keine Gedanken darüber macht, welcher Gefahr er sich damit aussetzt. Und die nächste Generation der exzessiven Trinker steht schon am Tresen. Dass unter Jugendlichen weniger das regelmäßige als vielmehr das absichtliche, schnelle Betrinken mit Hochprozentigem verbreitet ist, lässt für ihre Zukunft Böses ahnen.
Zum anderen schreckt die zwar bekannte, aber nicht weniger besorgniserregende Nachricht auf, dass Designerdrogen auch in Deutschland auf dem Vormarsch sind. Diese chemisch zusammengerührten Substanzen hat niemand unter Kontrolle - zu schnell ändert sich ihre Zusammensetzung, zu unvorhersehbar ist ihre Wirkung beim Konsumenten. Über dieses hochgefährliche Teufelszeug muss dringend besser informiert werden.
So wichtig Aufklärung im Kampf gegen Suchtmittel grundsätzlich ist: Um beispielsweise Jugendliche an einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol heranzuführen, geht nichts über das Vorbild, das maßhaltende Erwachsene geben.
Franziska Kückmann
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