Neue OZ: Kommentar zu Musik
Deutschland
Nahost
Osnabrück (ots)
Bescheidener Beitrag - aber ein nachhaltiger
Das Konzert eines deutschen Orchesters in Ramallah wird die Region nicht befrieden - genauso wenig wie es die Klavierabende von Daniel Barenboim und das Konzert mit dem Divan-Orchester getan haben. Aber aus zwei Gründen ist es richtig und wichtig, solche Konzerte stattfinden zu lassen: Erstens begegnen sich Menschen unterschiedlicher Lager, zweitens lenkt eine solche Veranstaltung den Blick der Weltöffentlichkeit in die Krisenregion. Und zwar unter einem anderen Aspekt als den immer gleichen Horrormeldungen, die aus dieser Gegend zu uns dringen.
Dabei muss man nicht die Mär von der universellen Sprache der Musik bemühen - dieser Mythos hat mit der Realität wenig zu tun. Aber musikalische Idiome können in Dialoge treten, die nicht in achselzuckender Ratlosigkeit versanden, sondern unterschiedlichste Kulturen in Beziehungen setzen. Und genau so kommen sich Menschen näher. Nun ist das ein bescheidener Beitrag im schwierigen internationalen und interkulturellen Dialog. Doch einer, der mindestens genauso nachhaltig wirkt wie all die schweren diplomatischen Geschütze, die die Politik auffährt.
Ralf Döring
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