Neue OZ: Kommentar zu Lebensmittel
Gesundheit
Osnabrück (ots)
Der Geist ist willig...
Und wieder gibt es einen Grund mehr, weniger Fleisch zu essen: In einer Bad Bentheimer Wurstfabrik soll massenhaft minderwertige Ware verarbeitet worden sein. Der nächste Skandal um Verderbliches kocht hoch. Überraschung ist hier allerdings fehl am Platze. Nach Dioxin im Ei, Mineralöl im Adventskalender, Acrylamid in Chips und Pferdefleisch in der Lasagne scheint es kaum mehr Lebensmittel zu geben, bei denen nicht gepfuscht wird. Der Ruf nach mehr Transparenz und stärkeren Kontrollen wird stets reflexartig laut, sobald ein neuer Betrug bekannt wird, erfolgreich umgesetzt werden strengere Inspektionen meist aber nicht. Auch im aktuellen Fall hätte die Lebensmittelüberwachung die Missstände, wenn sie sich denn in vollem Umfang bewahrheiten sollten, früher aufdecken können.
Dafür wäre eine landesweite Taskforce nötig, sodass eine oft nicht nur räumliche Nähe zwischen Kontrolleur und Hersteller ausgeschlossen werden kann. Denn laut der Staatsanwaltschaft Oldenburg geht es in Bad Bentheim ja um geschönte Veterinärzeugnisse. Auch diesmal wird es so sein wie immer, die Lust auf Fleisch wird dem Verbraucher kurzfristig vergehen, und den Betrügern ist kaum beizukommen. Wie heißt es doch so schön: Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach.
Katja Heins
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell