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NRZ: Kreuzfahrt ins Unglück - Kommentar von Denise Ludwig
Essen (ots)
Es sollte eine Traumreise werden - mit dem vollen Verwöhnprogramm von A bis Z. Stattdessen wachten die Reisenden mitten in einem Albtraum auf. Die schrecklichen Bilder der verunglückten Costa Concordia und die Schilderungen der Geretteten erinnern uns unwillkürlich an das Titanic-Unglück. Fast genau hundert Jahre liegt der tragische Untergang des Kreuzfahrtschiffes inzwischen zurück. Hundert Jahre, in denen solche Unglücke - Gott sei dank - relativ selten passiert sind. Noch sind die Umstände der Havarie ungeklärt. Allerdings deutet vieles auf menschliches Versagen hin. Schließlich zählt die Costa Concordia zu den modernsten Kreuzfahrtschiffen, die derzeit auf den Meeren schippern. Um so enttäuschender ist es, dass ihn ein Kapitän steuert, der im Notfall als erstes Land sieht und sich fünf Stunden vor den letzten geretteten Passagieren von Bord macht. Nach diesem Unglück sollten die Reedereien Schiffe und Besatzungen noch einmal genau auf die Sicherheitsvorkehrungen hin überprüfen - und gegebenenfalls verbessern. Wer auf einem solch gigantischen Kreuzfahrtschiff seinen Urlaub verbringt, der vergisst manchmal, dass er auf dem Wasser ist. Und trotzdem: Die absolute Sicherheit gibt es nicht. Denn man darf nicht vergessen: Es ist immer noch ein Schiff.
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