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NRZ: Die NRZ zum Thema Hochwasser und Politik
Essen (ots)
Es ist schon wahr. Wo ein Skifahrer herunter rast, weil keine Bäume da sind, kommt auch Wasser schnell herunter. Jürgen Trittin darf auf solche Umweltsünden im Alpenraum und Zusammenhänge mit dem Hochwasser hinweisen. Es ist sachlich geboten, er schaltet sich als Umweltminister mit Fug und Recht in die Diskussion ein. Angstfrei können in der Debatte über das Hochwasser bloß die Grünen sein. Sobald es um Jobs geht, machen andere Parteien Kompromisse zu Lasten der Umwelt. Vorfahrt für Arbeit galt bereits, bevor die Union es für ihren Wahlkampf entdeckte. Das hindert alle nicht daran, sich pharisäerhaft vorzuwerfen, wer zuletzt beim Hochwasserschutz versagt, verzögert, blockiert hat. Die Katastrophenhelfer liefern in Bayern das Kontrastprogramm: aufgeregt, umsichtig, souverän. Das gilt auch für die unmittelbar politisch Verantwortlichen, für die Minister des Innern und der Verteidigung und für den Kanzler. Er hütet sich, nach dem Bayern-Hochwasser politische Wellen zu schlagen. Wir haben es nicht mit einer nationalen Katastrophe wie 2002 bei der Elbflut zu tun. Außerdem würde es wie Masche aussehen, hätte er reflexartig nach seinen Gummistiefeln gegriffen.
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