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Malteser in Deutschland

Gloria von Thurn und Taxis übergibt 76.000 Unterschriften gegen Spätabtreibungen

Berlin (ots)

Mit der Übergabe von knapp 76.000 Unterschriften im
Bundesjustizministerium in Berlin haben die Initiatoren der Kampagne
www.Tim-lebt.de gemeinsam mit Fürstin Gloria von Thurn und Taxis
heute noch einmal mit besonderem Nachdruck auf die besonders grausame
Praxis der sogenannten Spätabtreibungen aufmerksam gemacht.
Seit der Novellierung des § 218 im Jahr 1995 sind in Deutschland
Abtreibungen bis zum Einsetzten der Geburtswehen - auch ohne
vorherige Beratung - nicht nur straffrei, sondern auch nicht
rechtswidrig, wenn sie "unter Berücksichtigung der gegenwärtigen und
zukünftigen Lebensverhältnisse der Schwangeren nach ärztlicher
Erkenntnis angezeigt sind, um eine Gefahr für das Leben oder die
Gefahr einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des körperlichen oder
seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren abzuwenden, und die
Gefahr nicht auf eine andere für sie zumutbare Weise abgewendet
werden kann." (§ 218a Abs. 2 StGB)
Die Sprecherin der Kampagne, Dr. med. Claudia Kaminski,
Vorsitzende des "Bundesverband Lebensrecht" (BVL) und der "Aktion
Lebensrecht für Alle" (ALfA), sagte bei der Übergabe der
Unterschriften: "Es war der erklärte Wille des Gesetzgebers durch
Abschaffung der bis dahin geltenden embryopathischen Indikation klar
zu stellen, dass eine mögliche Behinderung des ungeborenen Kindes
niemals als Rechtfertigung für seine Abtreibung herhalten könne. De
facto ist jedoch das Gegenteil erreicht worden. Heute werden Kinder
oft schon beim leisesten Verdacht auf leicht zu behebende
Fehlbildungen wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten abgetrieben." Kaminski
erinnerte daran, dass Ärzte, die die Geburt eines Kindes mit
Behinderung "verschuldeten", nach der sogenannten
Kind-als-Schaden-Rechtsprechung für dessen Unterhalt aufzukommen
hätten. Um die Haftung auszuschließen, würden Frauen heute nicht nur
gedrängt, jede verfügbare Untersuchung durchführen zu lassen. "Im
Zweifelsfall raten die Ärzte dann auch so gut wie immer zur
Abtreibung. Ärzte die sich weigerten, dies zu tun, haben heute so gut
wie keine Chance noch eine Berufshaftpflichtversicherung
abzuschließen. Aus diesem Teufelskreis, bei dem der Druck auf die
Schwangere, sich für die Abtreibung ihres Kindes zu entscheiden,
vielfach unerträglich hoch ist, gibt es nur einen Ausweg: Nämlich die
Änderung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen", so die Ärztin.
"Wir appellieren daher heute an die Bundesregierung, dem grauenhaften
Unrecht endlich ein Ende zu setzen und sich einer Reform der
Abtreibungsgesetzgebung nicht länger zu verschließen", so Kaminski.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, Mitglied des Stiftungsrates
der "Stiftung Ja zum Leben", die die Kampagne www.Tim-lebt.de ins
Leben gerufen hatte, um auf das Unrecht der Spätabtreibungen
aufmerksam zu machen, sagte, inzwischen übertreffe "die Zahl der
jedes Jahr durch Spätabtreibung getöteten Kinder, die derjenigen
Kinder, die im Alter von bis zu 15 Jahren im Straßenverkehr zu Tode
kommen. Der Staat vernachlässigt hier in skandalöser Weise seine
Pflicht, jedes menschliche Leben zu achten und zu schützen. Während
auf der einen Seite Frühgeburten alle medizinisch möglichen Hilfen
erhalten, um zu überleben, werden auf der anderen Seite Kinder, bei
denen eine Behinderung nicht ausgeschlossen werden kann, im Einklang
mit den gesetzlichen Bestimmungen beseitigt."
Johanna Gräfin von Westphalen, Vorsitzende der Stiftung "Ja zum
Leben" und Ehrenvorsitzende der "Christdemokraten für das Leben"
(CDL) erinnerte an das Schicksal des sogenannten Oldenburger Babys,
das der Kampagne den Namen gab. "In wenigen Wochen feiert Tim seinen
7. Geburtstag. Vor fast sieben Jahren sollte dieser Tag sein Todestag
werden." Doch der Junge, der in der 25. Schwangerschaftswoche zu Tode
geboren werden sollte, nachdem bei ihm Trisomie 21, auch bekannt als
Down-Syndrom, diagnostiziert worden war, überlebte seine eigene
Abtreibung. "Wohl in der Hoffnung, dass der Tod ihn noch einholt, ist
Tim nach der Tat über neun Stunden nur notdürftig versorgt worden,
was zu weiteren schweren Schädigungen führte". Tim ist kein
Einzelfall. "Nach Ansicht von Experten überleben Jahr für Jahr rund
einhundert Kinder ihre Abtreibung. Durch die aufopferungsvolle
Zuwendung seiner Pflegeltern und eine Delphin-Therapie im Sommer 2003
kann Tim seit seinem 6. Geburtstag auf die ihn bis dahin ernährende
Magensonde verzichten. Nicht nur, dass Tim jetzt selbst essen gelernt
hat, auch seine Fähigkeit sich zu konzentrieren und seine Bewegungen
zu koordinieren, haben sich mittlerweile erheblich verbessert",
berichtete Gräfin von Westphalen.
Das Bundesjustizministerium dankte den Initiatoren für ihren
Einsatz und erkannte vor allem die "Kind-als-Schaden"-Rechtsprechung
als problematisch an.
Rückfragen an Dr. Claudia Kaminski, Tel. 0172/23 53 550 
   Fotos der Übergabe im Download unter www.Tim-lebt.de
Weitere Informationen: 
Dr. Claudia Kaminski
Sprecherin der Kampagne www.Tim-lebt.de
mobil: 0172/23 53 550  
info@Tim-lebt.de 
www.Tim-lebt.de

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