Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Anglizismen: Mish-mosh schadet nicht, von Katrin Wolf
Regensburg (ots)
Hashtag, E-Bike, Crowdfunding - Sprachpuristen sind schnell darin, sich über die angebliche Flut von Anglizismen in der deutschen Sprache zu beschweren. Dabei vergessen sie, dass Sprache lebt und sich beständig verändert. So haben die New Yorker einige Brocken aus dem Jiddischen in ihr Alltagsenglisch übernommen. Ein paar deutsche Worte tauchen auch in englischsprachigen Medien immer wieder auf: So finden Autoren von Lifestyle-Magazinen manche Dinge "über-cool" (richtig, sogar mit Umlaut!) - das ist nur der "zeitgeist". Das Deutsch plötzlich in sein soll, ist überraschend, gilt es doch als besonders hart und unmelodisch. In Metropolen wie New York, in denen Menschen unterschiedlichster Nationen zusammenleben, nehmen Sprachen und Kulturen besonders leicht andere Einflüsse auf. Und wer zu schätzen weiß, wie bereichernd das sein kann, stört sich auch nicht an Germanismen - oder Anglizismen.
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