Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior erreicht Doha
Morgen beginnen
WTO-Verhandlungen zur Welthandelspolitik in Katar
Doha/Katar (ots)
Das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior hat heute morgen die Hafenstadt Doha des Golf-Emirats Katar erreicht, wo morgen die 4. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WTO beginnt. Greenpeace fordert die WTO auf, die USA davon zu überzeugen, das Kyoto-Protokoll zum Schutz des Klimas zu unterzeichnen.
Die Umweltorganisation warnt die Konferenz-Teilnehmer, dass die Regeln der WTO nichts mehr wert seien, wenn sich die USA nicht verpflichteten, die klimaschädlichen Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) zu verringern.
"Die WTO verlangt selbst, dass Rohstoffe für eine nachhaltige Entwicklung genutzt werden," sagt Gerd Leipold, Geschäftsführer von Greenpeace International, auf der Rainbow Warrior in Doha. "Diesen Worten müssen Taten folgen, ansonsten sind sie Worthülsen. Die WTO würde den USA eine indirekte Milliarden-Subvention zubilligen, wenn sie ihnen erlauben sollten, das Kyoto-Protokoll zu ignorieren. Damit würden die WTO-Regeln ad absurdum geführt."
Greenpeace lehnt eine neue Verhandlungsrunde ab, die die USA und die Europäische Union auf der Konferenz durchsetzen wollen, solange nicht wesentliche Bedingungen erfüllt sind. So soll eine neue Runde erst beginnen, wenn die USA das Kyoto-Protokoll zum Schutz des Klimas unterzeichnet haben. Die WTO muß garantieren, dass sie mit ihren Entscheidungen keine internationalen Abkommen zum Schutz der Umwelt zunichte macht. Zudem müssen Patente auf Lebewesen und ihre Gene international untersagt werden.
Mit der Rainbow Warrior erreichen auch Menschen aus 18 Ländern den Konferenzort, die Opfer der Globalisierung sind und sonst nicht bei WTO-Treffen gehört werden. Sie werden auf dem Greenpeace-Schiff die Öffentlichkeit informieren, wie die derzeitige Welthandelspolitik ihr Leben und ihre lokalen Gemeinschaften beeinträchtigt.
"Die WTO muss endlich aufhören, freien Handel um jeden Preis durchzusetzen", fordert Jürgen Knirsch, Handelsexperte von Greenpeace, in Doha. "Handel kann kein Ziel an sich sein. Er muss ein Werkzeug sein, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, zu der sich alle Regierungen verpflichteten."
Die WTO-Konferenz findet unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt. Bei den Verhandlungen darüber, ob die Rainbow Warrior in den Hafen von Katar einlaufen könne, hatte das Außenministerium von Katar von Greenpeace verlangt, auf Demonstrationen zu verzichten. Greenpeace bestand dagegen darauf, an möglichen friedlichen Protesten teilzunehmen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Jürgen Knirsch, der heute Nachmittag in Doha eintrifft, Tel. 0171-8780 831. Weitere Informationen erhalten Sie bei Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 040-30618345 oder 0171-8780 835. Internet: www.greenpeace.de
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